Dreiste Serieneinbrecher agierten in der Landstraße
Die Täter sind in Banden organisiert und stammen vermutlich aus den Ostländern.
(tk). Nur 15 Minuten genügten Einbrechern, um die Wohnung eines Pensionisten in der Marxergasse 10 an einem Nachmittag völlig zu durchwühlen. Die Bande, die es anscheinend nur auf Bargeld abgesehen hatte, dürfte gut organisiert sein und ihre Zielpersonen genau beobachten.
Josef S. war nur kurz außer Haus gegangen, um beim gegenüber gelegenen Supermarkt etwas einzukaufen. In dieser Zeit knackten die Täter das Schloss. „Als ich mit dem Einkaufssackerl nach Hause gekommen war, stand die Türe offen“, schildert der 73-Jährige. Da er nicht wusste, ob sich noch ein Fremder in der Wohnung befindet, alarmierte er klugerweise zuvor die Polizei. Fünf Uniformierte waren binnen ein paar Minuten zur Stelle. Von den Einbrechern fehlte jede Spur.
Großer Sachschaden
Zum Glück war nichts gestohlen worden. Der Computer dürfte den Tätern doch zu mühsam zum Abtransport gewesen sein. Schmuck und Bargeld hat der Landstraßer ohnehin nie in der Wohnung. Der Schaden ist dennoch beträchtlich. Neben der kaputten Tür haben die Unbekannten ein Chaos hinterlassen. Heraus gerissene Laden, das komplette Gewand und andere Gegenstände über den ganzen Boden zerstreut. Josef S. zerknirscht: „Dann musste ich warten, bis die Kriminalisten kamen. Die Beamten haben mir dann gesagt, dass es an diesem Tag bereits der zehnte Einbruch war und sie so viel zu tun hätten“. Die Tatortgruppe sicherte Spuren an der Tür und in den einzelnen Räumen. Polizeioffizier Johann Golob: „Die meisten derzeit agierenden Banden sind aus Moldawien, Bulgarien und Serbien. Wir erwischen die meisten Täter anhand von Fingerabdrücken und DNA-Spuren, da unsere Behörde international gut vernetzt ist mit den ausländischen Kollegen“.
Kommen die Täter wieder?
Laut Kriminalstatistik 2009 ist zwar die Zahl der Einbrüche generell zurück gegangen. Dennoch weiß man bei der Polizei, dass nur verstärkte Polizeipräsenz auf der Straße mehr Sicherheit garantieren kann. So wie der Pensionist in der Marxergasse haben fast alle Betroffenen Angst, dass sie erneut Opfer eines Einbruches werden und einem Täter in die Quere kommen könnten.
Polizei setzt auf Überwachung
Golob beruhigt: „Nach solch einem Einbruch setzen wir zusätzlich auf Brennpunkt-Überwachungen. Beamte in Uniform und Zivil führen Fahrzeugkontrollen durch, überprüfen Verdächtige. Den Banden vergeht dann meist die Lust auf einen weiteren Coup, falls wir sie nicht schon zuvor erwischt haben“. Bis zum Jahr 2013 sollen in ganz Wien etappenweise rund tausend Polizisten mehr zur Verfügung stehen.
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