Erste Einzelausstellung im 21er Haus ab 1. Juni
Das im November des vergangenen Jahres eröffnete 21er Haus präsentiert ab 1. Juni erstmals seine Sammlung zeitgenössischer und moderner Kunst.
Das 21er Haus blickt auf eine mehr als 50-jährige Geschichte zurück. 1958 errichtete der österreichische Architekt Karl Schwanzer (1918 - 1975) einen temporären Ausstellungsraum für die Weltausstellung in Brüssel. Dieser war in geometrischer Architektur konzipiert. Die Leichtbauweise war auf Grund des schlechten Baugrunds im Brüsseler Parc Royal notwendig.
Auf Initiative des damaligen Unterrichtsministers Heinrich Drimmel wurde der Weltausstellungspavillon von Schwanzer adaptiert und im Schweizergarten wieder aufgebaut. Am 20. September 1962 konnte dort das Museum des 20. Jahrhunderts eröffnet werden. Später diente die Halle dem Museum Moderner Kunst als Ausstellungsraum. Im Jahre 2001 wurde die Sammlung in das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig im Museumsquartier übersiedelt.
Nach Übergabe an das Belvedere im Jahre 2002 wurde das Gebäude vom österreichischen Architekten Adolf Krischanitz umgestaltet und technisch modernisiert. Im Mittelpunkt stand dabei die Erhaltung der besonderen und charakteristischen Erscheinungsform. Es konnte im vergangenen November als 21er Haus eröffnet werden. Die Adaptierungen betreffen nicht nur das Gebäude selbst. Es wurde auch beispielsweise der bekannte Skulpturengarten des "20er Hauses" einfer umfassenden Neugestalteung unterzogen, die noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
Das Belvedere wird das Gebäude ab 1. Juni als Ausstellungsfläche für seine Sammlung der Werke der Nachkriegsmoderne bis in die Gegenwart nutzen. Eine Auswahl der über 3000 Arbeiten wird im ersten Stock des 21er Hauses zu sehen sein. Es wurde verlautbart, dass durch wechselnde thematische Präsentationen verschiedene Blickwinkel beleuchtet werden sollen. Der Schwerpunkt wird auf zeitgenössischer österreichischer Kunst im internationalen Kontext liegen.
Für die am 1. Juni startende Präsentation wurde eine Einteilung in fünf Diskursfelder vorgenommen: Kunstszenen, Schriftbilder, Nach der Malerei, Verhandlung der Moderne und Knoten/Reihe/Struktur.
Es ist angekündigt worden, dass wichtige österreichische Künstlergruppen und deren zeitgenössische Reflexionen vorgestellt werden. Es werden u.a. Arbeiten von Arnulf Rainer, Christian Ludwig Attersee, Oskar Kokoschka, Oswald Oberhuber, Heimo Zobernig, VALIE EXPORT, Herbert Boeckl oder Maria Lassnig zu sehen sein.
Der 1970 in Watschnig (Kärnten) geborene Künstler Hans Schabus hat für die Ausstellung unter dem Titel "Vertikale Anstrengung" eine raumgreifende Installation konzipiert. Er möchte damit der geometrischen Architektur Karl Schwanzers entgegentreten. Schabus berücksichtigt bei seiner Arbeit die Geschichte des Hauses ebenso wie die weltpolitischen gessellschaftlichen Dimensionen von den 1950er-Jahren bis heute. Die bildhauerische Arbeit Schabus' basiert auf dem Prinzip der Collage oder der Montage. Sein Ziel ist die Entmystifizierung von etablierten zur Norm gewordenen bildhauerischen Vorstellungen.
Die Schausammlung kann ab 1. Juni von Mittwoch bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 besucht werden. Ab 6. Juni ist am Mittwoch bis 21:00 Uhr geöffnet. Erwachsene bezahlen € 7,00, es gibt Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Studenten bis 27 Jahre und Senioren ab 60 Jahren. Die Installation von Hans Schabus wird nur bis 9. September zu besichtigen sein.
Adresse des Museums: Schweizergarten, Arsenalstraße 1, 1030 Wien
Den Besuchern steht das Restaurant dots twentyone zur Verfügung, das bereits seit 30. April in einer Soft-Opening-Phase betrieben wird. Wie die Österreichische Gastronomie- & Hotel-Zeitung (ÖGZ) zuletzt berichtete, wird hier ab 11. Juni der Szenegastronom und Kunstsammler Martin Ho neben seinen kreativen Sushi- und Makikreationen auch Klassiker der österreichischer Küche, internationale Standards und Asia-Spezialitäten anbieten. Ab 10:00 Uhr wird es ein umfangreiches Frühstücksangebot geben. Das Lokal wird bis in die frühen Morgenstunden geöffnet sein.
Näheres im Internet unter:
www.21erhaus.at/de/21er-haus
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