Kegelgasse
Gemeindebau nach Sozialpsychologin Marie Jahoda benannt
Ab sofort trägt der Gemeindebau an der Ecke Kegelgasse/Seidlgasse den Namen der österreichischen Sozialpsychologin Marie Jahoda.
WIEN/LANDSTRASSE. Marie Jahoda war eine 1907 geborene Sozialpsychologin, die in der Studie „Arbeitslosen von Marienthal“ die Auswirkung von Arbeitslosigkeit auf die Gesellschaft untersuchte. Sie gilt heute als Pionierin der empirischen Sozialforschung. Hinzu kam ihr politisches Engagement in der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei sowie ihre Tätigkeit als Bibliothekarin der Arbeiterbücherei im Karl-Marx-Hof, in dem sie von 1930 bis 1934 wohnte. Jahoda wurde 1937 aufgrund ihrer Aktivitäten gegen das damalige Regime der Nationalsozialisten zur Auswanderung gezwungen.
Die offizielle Namensgebung des zwischen 1975 und 1977 nach den Plänen des Architekten Alfred Viktor Pal erbauten Gemeindebaus mit 36 Wohnungen in der Kegelgasse 17 fand im Beisein von Gemeinderat Marcus Schober (SPÖ), Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) und Wiener Wohnen Direktorin Karin Ramser statt.
„Marie Jahoda hat durch ihre Studien einen wesentlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung der Menschen beigetragen, was Arbeitslosigkeit wirklich bedeutet, und welche Folgewirkungen sie nach sich zieht. Einen Gemeindebau als Vorzeigeprojekt in der Erfolgsgeschichte des roten Wiens nach ihr zu benennen, hätte ihr als Sozialistin wohl gefallen“, so Hohenberger.
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