Kostenexplosion schockiert Landstraßer Künstler
2.376 Euro statt wie vereinbart 356 Euro soll ein Landstraßer für einen Transport zahlen.
LANDSTRASSE. Eine kostspielige Ausstellung: Der Landstraßer Künstler Karim E. hatte sich nach Vergleich zahlreicher Angebote im Internet für die "ÖMS Möbelspedition GmbH", bekannt auch unter "Die Möbelpacker", entschieden, die seine 14 Ausstellungswände innerhalb eines Tages in den 13. Bezirk bringen sollten.
Keine Info auf Website
Bei der Buchung gab der Künstler an, dass die Wände seiner Einschätzung nach rund 80 Kilogramm pro Stück wiegen, denn in der Buchung stand etwas von einem Sondertarif bei Lasten über 100 kg, über den man aber auf der gesamten Website nichts findet. Vor der Verladung in den LKW gab es ein Gespräch mit Transportfirma-Geschäftsführer Genco Koca. "Wir haben ihn darauf hingewiesen, dass die Wände möglicherweise ein bisschen mehr als 100 Kilogramm haben könnten. Er hat geantwortet, dass sei kein Problem", so Karim E.
Beim Ausladen gab es dann das böse Erwachen. Firmenmitarbeiter waren inzwischen mit einer Waage da und maßen laut Koca 103 Kilo. "Es ist keine geeichte Waage. Und wir nehmen Waagen auch nicht vor dem Transport mit, weil wir den Angaben der Kunden vertrauen. Aber während des Transportes der 14 Wände haben meine Mitarbeiter bemerkt, dass die Wände doch schwerer sind", rechtfertigt der Geschäftsführer die Endabrechnung von 2.376 Euro statt der vereinbarten 356 Euro. Koca "Wir sind dem Kunden entgegengekommen mit 840 Euro netto." Für Karim E. ist das kein frankes Geschäft: "Uns hat er geschrieben, dass er mit einer geeichten Waage nachgemessen hat. Und er hat von Anfang an nie etwas erwähnt von den horrenden Mehrkosten, sonst hätten wir ja diesen Transport gar nicht durchgeführt, sondern einen anderen Anbieter genommen."
"Am besten nicht zahlen"
AK-Expertin Gabriele Zgubic vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Wien: "Es gibt leider viele schwarze Schafe in der Branche. Viele Kunden werden danach mit überhöhten Rechnungen konfrontiert. Am besten nicht zahlen, sondern mit Zeugen und Beweisen beim Gericht klären."
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