Hier werden Lebensmittel gerettet
Neuer Foodpoint in Erdberg eröffnet
Im Kampf gegen Verschwendung: Im Foodpoint in Erdberg bekommen Lebensmittel eine zweite Chance.
WIEN/LANDSTRASSE. Soviel Ware wie in den Supermärkten angeboten wird, kann oft gar nicht verkauft werden. Am Ende des Tages bleiben also diverse Produkte wie Brot, Milch oder Gemüse über. Noch dazu kommen Lebensmittel, die bereits das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben und daher nicht mehr verkauft werden dürfen oder Obst und Gemüse, die nicht den strengen Vorgaben im Handel entsprechen.
All das ist aber trotzdem noch genießbar – daher hat der Verein Start Up die Foodpoint-Märkte ins Leben gerufen. Zu den bereits neun Standorten in Wien ist vor Kurzem ein neuer in der Erdberger Straße 154 eröffnet worden.
15 Tonnen am Tag
"Unser Ziel ist es, Menschen mit leistbaren Produkten zu versorgen", erklärt Magnus Aigner, stellvertretender Obmann des Verein Start Up und der Lebensmittelrettung Österreich, das Konzept des Sozialmarktes. Sechs Tage in der Woche fahren rund 12 Fahrzeuge zu diversen Geschäften und Supermärkten in Wien und holen Waren ab.
Seit den Anfängen 2016 konnte der Verein mittlerweile Hofer, Spar und die Rewe-Gruppe akquirieren. Zwischen acht und 15 Tonnen an Lebensmittel kommen durchschnittlich an einen Tag zusammen und werden anschließend zu den Foodpoint-Märkten gebracht
Wie in einem Supermarkt
"Die Kunden sollen sich im Foodpoint wie in einem Supermarkt fühlen", so Aigner. Denn noch immer schämen sich Menschen oft zuzugeben, dass sie in einem Sozialmarkt einkaufen gehen. Doch steigende Lebensmittelpreise und die Corona-Pandemie hat den Bedarf an solchen Märkten enorm gesteigert. "Vor der Pandemie hatten wir 14.000 Mitglieder, jetzt sind es 50.000 und zwar aus allen Gesellschaftsschichten", schildert Aigner.
Von Obst, Gemüse, Milchprodukten, Fleisch und Wurst bekommt man alles, was man für das tägliche Leben braucht zu einem vergünstigten Preis, der nur die vereinshaltenden Kosten abdeckt. Einkaufen kann hier wer Mitglied im Verein wird. "Wir verlangen beim ersten Besuch einen Ausweis und einen Einkommensnachweis, schauen uns aber bei jeder Person ihre Situation an, ob sie beispielsweise Kredite abbezahlen muss oder Kinder hat", so Aigner.
Anfang 2015 startete der Verein schon im 3. Bezirk in der Marxergasse, musste das Vereinslokal aber nach Zwischenfällen mit Anrainern aufgeben. Nach sieben Jahren hat man also wieder den Weg in die Landstraße gefunden und schafft ein Angebot an günstigen Lebensmitteln für die Bewohner. In Zukunft will man die Standorte noch weiter ausbauen und die Sozialmärkte auch in weitere Bezirke bringen - die Ziele sind Simmering, die Brigittenau und die Donaustadt.
Der Foodpoint in der Erdbergstraße 154 hat Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Infos: www.foodpoint.wien
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