Pflanzenquälerei in Wien Landstraße
Wenn Bäume weinen könnten
Der Gehsteig der Aspangstraße in Wien Landstraße wurde kürzlich mit einer zweifelhaften Aktion beglückt. Ein paar Jungbäume wurden in Mistkübeln direkt in die Fußgängerwegfläche gestellt. Diese Behälter sind mit Erde befüllt und bieten den Pflanzen zwar soviel Halt, dass sie nicht lose stehen, doch scheint das Gefäß bei weitem nicht für die Bedürfnisse der Bäume auszureichen. Durch das geringe Volumen trocknete die Erde in der Hitzewelle der letzten Wochen sehr schnell aus, sodass das Gießen - soweit das bei dem Aktionismus mitbedacht wurde - zu kurz kam. Das führte dazu, dass manche Bäume bereits ersetzt wurden, da die erste Garnitur schlicht elendiglich vertrocknete.
Andererseits kann ein Wolkenbruch nicht nur Segen bringen. Die Mistkübel verfügen über keinen Abfluss und führen zu einem Nässestau, der den Pflanzen sicherlich nicht bekommt. Birken sind nicht als Wasserpflanzen bekannt. Mancher Baum lässt seine Zweige tief in den Gehbereich hängen, nach Regen ist ein Passieren ohne Anzustreifen fast unmöglich.
Angeblich steht hinter der Aktion der Gedanke, Straßen mit wenig Pflanzenwuchs mit sogenannten Wanderbäumen auf Zeit zu begrünen. Das ist zwar ein netter Gedanke, doch will die Umsetzung professionell überlegt sein und nicht in einen pseudo-ökologischen Aktionismus münden. Gerade an besagter Stelle in der Aspangstraße ist nur eine Seite verbaut, auf der gegenüberliegenden Straßenseite findest sich ein kleiner Park. Inhaltlich und umsetzungstechnisch sehen wir also eine Themenverfehlung, von der Ästhetik, welche die Müllbehälter in die Straße versprühen, ganz zu schweigen.
Interessant zu wissen wäre nun noch, welchen Beitrag der Steuerzahler hier leisten musste.
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