Gefahren und Wohlfühlen
Wer denkt schon daran, im Urlaub zu verunfallen, krank zu werden oder
von einem Blutsauger mit einem teuflischen Erreger gebissen zu werden?
Und außerdem, wo gibt es noch sichere Reiseziele?
Im "Kurier" vom 9.2.2015 schreibt Dominik Schreiber: "100 Österreicher
sterben jedes Jahr in den Ferien. Jeder 50. Urlauber hat ein gröberes gesundheitliches Problem". Zuhause bleiben, keine fremden Kulturen und Länder erforschen? Nein, das ist natürlich keine Alternative für sonnenhungrige Österreicher. Aber: Hirn einschalten und vor allem gut versichern.
Ich habe meinen Ägypten-Urlaub nach den Anschlägen in Paris und Brüssel storniert. Die Vorfreude, in einem deutschen Hotel - Steigenberger - in der Nähe von Hurghada einzuchecken, ist durch diese barbarischen Vorfälle der
Vorsicht und dem Lebenserhaltungstrieb gewichen. Das Außenministerium
hatte zwar keine Reisewarnung veröffentlicht, doch mein Instinkt sagte mir, tu das nicht. Also zahlten wir 250 Euro Stornogebühr und genießen die Februar-Sonne zu Hause - auf der - fast - sicheren Seite. Bedingt, denn grausliche Insekten sind im Vormarsch. Die Gebiete, wo sich das Dengue- und das Chikungunyafieber ausbreitet, werden von Jahr zu Jahr größer. Der
Klimaerwärmung sei Dank. Diese Infektionen führen mitunter zu schweren Komplikationen. Im "Kurier" bei Ernst Mauritz liest sich das so: "Schon zu Mittag
binden sich die Mücken die Servietten um". Will ich Ihnen das Reisen ins Ausland madig machen? Bin ich von der Österreich-Werbung bestochen worden? Mitnichten. Fahren Sie, aber mit Vorsorge und Vorsicht.
Da ich ohnehin ein Hypochonder bin, buche ich bei "Mein Schiff" eine Dubai-Reise mit medizinischer Versorgung. Die Schiffe sind mit
ambulanzmäßigen Mini-Spitälern ausgestattet. Eine schwere
Herzoperation kann dort zwar nicht gemacht werden, aber gegen
Verkühlungen, Kotzerei wegen Schiffsuntauglichkeit, Infektionen und
kleine Brüche können die Ärzte und Krankenschwestern allemal helfen.
Und wenn es wirklich dramatisch wird, sind Menschen da, die eine
Diagnose stellen und weitere Maßnahmen einleiten können. Aber daran wollen wir erst gar nicht denken.
Ziemlich sicher sind Hausboot-Fahrten. Wer nicht gerade in volltrunkenem Zustand ein Boot lenkt, kann Land und Leute im entschleunigten Tempo genießen. TUI Deutschland, zu der auch die Gruppe "Mein Schiff" gehört, bietet seit heuer als neues Geschäftsfeld Luxus-Hausboot-Fahrten an. Für Salzburger und Vorarlberger könnte das interessant sein. Zur Zeit können Hausboot-Fahrten für Belgien und Frankreich gebucht werden.
Auch bei AIDA gibt es Neuigkeiten. Die Ausflüge, die die Clubschiffe
anbieten, sind ja nicht gerade Billigware. Und die vorgeschlagenen
Destinationen und Routen auf eigene Faust zu erkunden, sind auch nicht jedermanns Sache. Das Schifffahrtsunternehmen hat dem Rechnung
getragen und bietet Privattouren an. Diese gehen mit bis zu sieben
Personen in einer Limousine oder einem Van mit Chauffeur auf exklusive
Entdeckungstour. In vielen Häfen im Mittelmeer wie zum Beispiel Barcelona, Neapel, Rom, Palermo und Limassol sowie auf den Kanaren steht dieses Angebot jetzt zur Verfügung. Von den Fernzielen sind Miami, Montreal, Quebec, St. Kitts und Bahrain im Programm. Dabei bestimmen die Gäste selbst, zu welchen Sehenswürdigkeiten die Reise gehen soll. Egal, ob berühmte Museen, authentische Restaurants oder Naturschauspiele, alles kann individuell
besucht werden. Denn der ortskundige, englischsprachige Fahrer wartet
auf die Gäste und bringt sie rechtzeitig zurück zum Schiff.
Geheimtipp: In fast allen Häfen stehen Taxis, die ihre Dienste marktschreierisch und meist penetrant anbieten. Nur coole und geübte
Kreuzfahrer, Menschenkenner und im Handeln versierte Passagiere
sollten diese Option nutzen. Man kann nämlich auch böse Überraschungen erleben.
Reinhard Hübl
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