Wenn ein Meister meisterlich musiziert
Unlängst im Musikverein. Die „Pathétique“ hingebungsvoll vom Radio Symphonie Orchester unter Cornelius Meister gespielt: Frisch, belebend, ohne Allüren, ohne Showdirigat. Es zeigt sich mal wieder, dass Chefdirigenten, die lange Zeit einem Klangkörper vorstehen, ungewöhnliche Leistungen hervor bringen. Zum Beispiel auch die NÖ Tonkünstler unter Andrés Orozco-Estrada. Meister ist ein mutiger Programmgestalter. Immer wieder setzt er Konzerte auf den Programmzettel, in denen zeitgenössische Künstler gewürdigt werden, was aber in Wien nicht gerade Renner ist. Trotzdem oder gerade deshalb bietet ihm das Konzerthaus das Eröffnungskonzert vom Wien Modern an (29.10.2014).
Philosophie des RSO ist es auch Kinder und Jugendliche durch Workshops für Musik zu begeistern. In einer Pressekonferenz, die dieser Tage im Radio Café stattfand, lobte Meister seine Musiker, die, obwohl die enge Terminplanung manchmal eine Herausforderung darstellt, dennoch exzellent musizieren. Zurecht, wie ich meine. Aber es gibt in Wien auch andere Befindlichkeiten, z.B. die eines Welser-Möst, der mal die Salzburger Festspiele, mal die Operndirektion in Wien im Stich lässt und keinen Respekt vor machen Sängern hat.
Die Kooperation mit dem Theater an der Wien werde fortgeführt, wird berichtet. Ob das RSO wieder das Eröffnungskonzert bei den Wiener Festspielen spielen wird, sei noch offen, sagte der Chefdirigent. Zu hoffen wäre es. Welche Leistung Meister, das Orchester und neun Chöre damals erbracht haben, wird als denkwürdiges Ereignis in den Annalen eingehen.
Hinzuweisen wäre noch, dass das Orchester eine Tournee durch Spanien unternimmt, und auch die Filmmusik wird wieder in die Jahresplanung aufnimmt. Es nimmt nicht wunder, dass das RSO eine reichliche Anzahl von CDs auf den Markt gebracht, z.B. Richard Strauss: Ein Heldenleben / Metamorphosen.
Alle Details und das komplette Programm finden Sie unter http://rso.orf.at
Reinhard Hübl
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