Heumarkt: Landstraßer Bezirksvertretung befürwortet Flächenwidmung
Grüne, NEOS und SPÖ haben die Flächenwidmung für den Umbau des Heumarktes beschlossen.
LANDSTRASSE. Der Umbau des Heumarkts wird von der Unesco stark kritisiert. Grund ist der historische Canaletto-Blick vom Belvedere Richtung Innenstadt, der durch den neuen Turm "Intercontinenal-Hotel" gefährdet ist.
Nachdem der Bauausschuss zum Thema Heumarkt getagt hat, wurde tags darauf eine Sonder-Bezirksvertretungssitzung einberufen, um der Diskussion rund um die Flächenwidmung ein Ende zu setzen. Die wohl schärfsten Töne kamen dabei seitens der ÖVP: „Die SPÖ und die Grünen dürften sich nicht im Klaren sein, was sie hier beschließen. Sie erwecken den Eindruck, als ob ihnen das Weltkulturerbe 'Eh egal' wäre“, so Bezirksrat Markus Benesch. Die FPÖ schloss sich der Meinung der ÖVP an: „Hier geht es um das Ansehen Wiens“, meinte FP-Bezirksparteiobmann Alfred Strasser.
SOÖ, Grüne und NEOS einer Meinung
Einigkeit herrschte hingegen bei SPÖ, Grünen und NEOS. „Die Vorteile für den 3. Bezirk sind nicht mehr zu leugnen, deshalb stimmen wir dem Antrag zu“, so NEOS-Chef Joachim Wressnig.
Für die Grünen stehe vor allem der Eislauf-Verein im Fokus: „Wäre dieser Investor nur an Geld interessiert, würde es ihn nicht kümmern, was hinter dem Gebäude passiert“, so Ulrike Pilgram, Bezirksparteiobfrau der Grünen. Damit war die Entscheidung klar. "Der Antrag wurde mit den Stimmen der Grünen, SPÖ und der NEOS angenommen", verkündete Bezirksvorsteher Erich Hohenberger das Ergebnis. Jetzt liegt die Verantwortung beim Gemeinderat und somit bei der Stadt Wien.
Baugegner enttäuscht
Bereits Anfang März rief die Initiative Stadtbildschutz mit der Initiative Denkmalschutz zur gemeinsamen Demonstration auf. Etwa 100 Leute konnte man mobilisieren, um gegen den Umbau des Intercontinental anzukämpfen. Bereits im vergangenen Sommer wurde damit gedroht, Wien auf die rote Liste der Unesco zu setzen.
Vor der Tagung des Bauausschusses organisierte Stadtbildschutz-Chef Herbert Rasinger einen Informationsstand vor dem geplanten Baugrund. Doch dann kam die ernüchternde Botschaft aus dem Bezirksamt. "Jetzt heißt es abwarten und schauen, was die Stadt mit dem Projekt macht", so Rasinger.
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