Schlaflos in Erdberg: Schottermühle raubt Anrainern den letzten Nerv
Erdberger Lände: Der Abriss der alten Postbus-Werkstätten wird derzeit zur Belastungsprobe für Bewohner.
LANDSTRASSE. Um sechs Uhr morgens geht es los, meistens den ganzen Tag über, bis in die Abendstunden hinein: Die Rede ist von einer sogenannten "Schottermühle", einer gigantischen Maschine, die riesige Gesteins- und Betonbrocken zerkleinert – und das mitten im Dritten.
Die massiven Gebäudereste werden direkt vor Ort zerschreddert. Was übrig bleibt, sind Lärm und jede Menge Staub. Durch den Lärm hat Anrainer Wolfgang Steidl erhebliche Schlafprobleme und aufgrund der Staubbelastung sei ein Öffnen des Fensters unmöglich geworden. Auch für die anderen Bewohner im Haus sei die Schottermühle eine Belastung, so der 73-Jährige. Seit ungefähr sechs Wochen gehe das nun so. Und bis zum 30. Juni soll der Abriss noch andauern.
Alles im Rahmen
Mit der Situation konfrontiert weist der stellvertretende Bezirksvorsteher Rudolf Zabrana (SP) darauf hin, dass dies alles im Rahmen des Baulärmgesetzes ablaufe. Dieses Gesetz sei seiner Meinung nach aber eben in solchen Fällen auch "sehr weit ausgelegt". Auch Zabrana habe schon von den Beschwerden erfahren, zeigt sich davon aber eher unbeeindruckt: "Das ist eigentlich bei jedem Abriss so."
Recht für Bauwerber
Für den Bauwerber sei es schließlich "einfacher, vor Ort zu zerkleinern", anstatt die Gebäudereste vor dem Zerschreddern erst abzutransportieren. Und dieses Recht stehe dem Bauwerber auch zu, von Seiten des Gemeindebezirkes habe man hier nur sehr begrenzte Einflussnahmemöglichkeiten, sagt der Sozialdemokrat. Zukünftig sollen auf dem frei werdenden Grundstück rund 650 Wohnungen und ein Park entstehen.
Eine Verhandlung steht noch aus, aber ab dem Sommer rechnet man ziemlich sicher mit dem Start des ungefähr zwei Jahre andauernden Bauprojekts, so der stellvertretende Bezirksvorsteher Rudolf Zabrana.
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