30-Jahre-Jubiläum
"Arbeitsprojekte Wolfsberg" eröffnen an neuem Standort

Von links: Hong Le Thi Le, Violeta Qorri, Tanja Krammer, Ismatullah Azizi, Izabela Zarva und Frauke Pleß-Hinteregger sind in der Schneiderei der "Arbeitsprojekte Wolfsberg" beschäftigt.
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  • Von links: Hong Le Thi Le, Violeta Qorri, Tanja Krammer, Ismatullah Azizi, Izabela Zarva und Frauke Pleß-Hinteregger sind in der Schneiderei der "Arbeitsprojekte Wolfsberg" beschäftigt.
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Pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum ziehen die Arbeitsprojekte Wolfsberg von „pro mente kärnten“ in eine neue Geschäftsstelle.

WOLFSBERG. Es ist ein richtiger „bunter Haufen“, der in den verschiedenen Geschäftsbereichen der Arbeitsprojekte Wolfsberg von „pro mente kärnten“ tätig ist: Über 20 Männer und Frauen verschiedenster Altersgruppen, Neulinge und Alteingesessene, mit und ohne Einschränkungen – und aus aller Herren Länder. Allein in der Schneiderei sind sechs verschiedene Nationalitäten vertreten.

Hong Le Thi Le aus Vietnam stellt in der Schneiderei ihr Können unter Beweis. Stolz präsentiert sie ihr selbst geschneidertes Dirndl.
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Im Handwerk vereint

Ismathullah Azizi kommt ursprünglich aus Afghanistan, hat den Schneiderberuf im Iran erlernt und hat seine heutige Stelle über das AMS gefunden. Hong Le Thi Le stammt aus Vietnam und ist sichtlich stolz auf ihr erstes selbst geschneidertes Kärntner Dirndl. Die Lavanttalerin Tanja Krammer ist die dienstälteste Schneiderin – vor 27 Jahren ist sie den Arbeitsprojekten beigetreten. „Wir haben viel zu tun und besticken zum Beispiel Bekleidungsstücke für Vereine und Feuerwehren. Wenn in der Schneiderei wenig los ist, arbeite ich auch in der Reinigung und im Gartenteam mit“, berichtet sie. Noch länger als Tanja Krammer – nämlich beeindruckende 29 Jahre – ist nur Christian Hauser aus der Gartenabteilung dabei.

Projektleiter Michael Streit mit Tanja Krammer, der langjährigsten Mitarbeiterin am Wolfsberger Standort.
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Sichere Arbeitsplätze

„Ziel ist es, Menschen mit besonderen Bedürfnissen langfristige und vor allem sichere Arbeitsplätze zu bieten“, beschreibt pro mente kärnten-Obmann Georg Spiel die Grundintention der im Jahr 1993 geschaffenen Arbeitsprojekten. Damit sei es den betroffenen Menschen möglich, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und dieses mitzugestalten. „In der Gesellschaft herrscht allerdings die Annahme, wir wären ausschließlich für Menschen mit Behinderungen da, was nicht stimmt. Der Anteil an Menschen mit besonderen Bedürfnissen liegt etwa bei 50 Prozent“, erklärt Projektleiter Michael Streit. Er folgte im Feber dieses Jahres der Irmgard Albrecht nach, die die Arbeitsprojekte 27 Jahre mit geleitet und aufgebaut hat.

Mitarbeiter gesucht

Die Auftragslage ist aktuell so gut, dass genügend Kapazitäten für weitere Mitarbeiter in der Reinigung und vor allem im Gartenteam vorhanden wären. „Speziell Gartensaison hat uns heuer vor eine Extremsituation gestellt“, so Streit. „Wir hatten einerseits nur wenige Bewerber, andererseits aber sehr viel Arbeit, auch bedingt durch die vielen Regenfälle und das starke Wachstum der Vegetation.“ Vermittelt werden neue Mitarbeiter zumeist über Institutionen wie das AMS, Autark oder die Lavanttaler Beschäftigungsinitiative. 

Neuer Standort mit vielen Vorteilen

Aktuell macht sich bei den Arbeitsprojekten Wolfsberg Feierlaune breit. Nicht nur freut man sich über das 30-jährige Bestehen, sondern auch über einen ganz neuen Standort. Der Umzug von der Spanheimstraße 24 in die Hausnummer 26 (neben Möbelhaus Egger) ist bereits vollzogen, die offizielle Eröffnung mit dem Tag der offenen Tür findet am 22. September statt. „Flächenmäßig sind wir ungefähr gleich geblieben, doch der neue Standort hat den Vorteil, dass wir uns räumlich besser aufteilen können. Am alten Platz hatten wir im Prinzip nur einen großen Raum zur Verfügung, jetzt gibt es ein Büro, einen Sozialraum, verschiedene Arbeitsbereiche und sogar einen eigenen Verkaufsraum mit Umkleidekabine“, schwärmt Streit.

Altstadtmarkt

Übrigens zählht auch der Altstadtmarkt am Hohen Platz zu den Arbeitsprojekten Wolfsberg. Hier wird jungen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann ermöglicht.

Tag der offenen Tür

Für den Freitag, 22. September, hat sich das Team der „Arbeitsprojekte Wolfsberg“ viel vorgenommen. Von 11 bis 16 Uhr öffnen die Türen der neuen Räumlichkeiten in der Spanheimerstraße 26 erstmals für die Wolfsberger Bevölkerung. Man kann an diesem Tag beispielsweise den Mitarbeitern in der Schneiderei und in der Textildruckerei über die Schulter schauen und bekommt damit Eindrücke von den verschiedenen Techniken und Möglichkeiten. Aber auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: Lehrlinge des Altstadtmarktes verwöhnen die Besucher mit frisch zubereiteten Brötchen, Süßspeisen und Getränken. Und last but not least findet um 13 Uhr die offizielle Jubiläumsfeier mit Mitarbeitern, Partnern und Ehrengästen statt.

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