Umfrage
Das machen Lavanttaler Politiker mit ihrem Klimabonus
Wir haben Lavanttaler Politiker gefragt, was sie mit dem Klimabonus machen und was sie davon halten.
LAVANTTAL. Gesamt 500 Euro erhalten alle anspruchsberechtigten Erwachsenen in Österreich, der Betrag setzt sich aus einem einmaligen Anti-Teuerungsbonus in Hohe von 250 Euro sowie dem pauschalen Klimabonus in Höhe von 250 Euro zusammen. Mit dem Klimabonus soll klimafreundliches Verhalten belohnt werden – er dient als Ausgleich für die durch die CO2-Bepreisung entstehenden Mehrkosten und wird seit diesem Herbst einmal pro Jahr ausbezahlt.
"Kompletter Blödsinn"
Naturgemäß halten nicht alle die Maßnahme für sinnvoll – so wie der Lavanttaler FPÖ-Landtagsabgeordnete Harald Trettenbrein: „Einmalzahlungen wie diese sind ein kompletter Blödsinn, zudem sind sie nicht zielgerichtet. Warum sollten zum Beispiel Asylwerber oder Kinderschänder, die im Gefängnis sitzen oder jemand, der ohnehin Vielverdiener ist, 500 Euro erhalten?“ Sinnvoller fände Trettenbrein Preisdeckel auf Kraftstoff, Strom und Grundnahrungsmittel. Seinen eigenen Klimabonus hat Trettenbrein noch nicht erhalten: „Wenn ich ihn bekomme, werde ich ihm einen karitativen Zweck zuführen, zum Beispiel für Lavanttaler Familien. Es gibt 120.000 Familien in Kärnten, die an oder unter der Armutsgrenze leben.“
Keine Reichtümer
Grünen-Bezirkssprecher Michael Hirzbauer hat den Klimabonus bereits vor drei Wochen erhalten. „Es freut mich, dass er schon ab September ausbezahlt wurde, so sehen die Menschen, dass wir Grüne niemanden mit den stark gestiegenen Kosten durch die Teuerung allein lassen werden“, meint Hirzbauer. Er selbst hat das Geld von Vornherein als Aufstockung des Haushaltsgeldes für Lebensmittel, Treibstoff usw. angedacht. „Mit dem, was übrig bleiben würde, wollte ich mir allerlei Reichtümer leisten. Aus dem neuen Handy wurde dann aber doch nichts - dafür besitze ich nun eine neue Packung Büroklammern“, schmunzelt Hirzbauer.
412 Euro fürs "Kärnten Ticket"
In Mobilität investierte der St. Andräer Vizebürgermeister Maximilian Peter (ÖVP) seinen Klimabonus: „Den Großteil des Geldes habe ich für das ‚Kärnten Ticket‘ ausgegeben, das für Menschen bis 26 genau 412 Euro kostet. Damit kann ich alle öffentlichen Verkehrsmittel in Kärnten benutzen. Ich versuche so gut es geht, Zug und Bus mehr zu nutzen.“ Grundsätzlich hält Peter den Klimabonus für sinnvoll, findet es aber gleichzeitig auch wichtig, dass jeder eigenverantwortlich entscheiden kann, was er mit dem Geld macht.
Staffelung erwünscht
Claudia Arpa, Landtagsabgeordnete der SPÖ und Vizebürgermeisterin von Frantschach-St. Gertraud, wird ihren Bonus an die Volkshilfe und das Wolfsberger Tierheim spenden: „In Zeiten wie diesen muss man zusammenhalten.“ Wenig zufrieden ist sie mit der Ausführung der Maßnahme: „Einen Klimabonus auszuzahlen und ihn hinterher über die CO2-Steuer wieder einzukassieren, ist das Gegenteil einer nachhaltigen Entlastung.“ Auch eine soziale Staffelung wäre laut Arpa wünschenswert: „Kleinverdiener, Mittelstand und Familien gehören stärker entlastet, während Spitzenverdiener diese Unterstützung wohl nicht benötigen.“
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