Volkshilfe Wolfsberg
"Den Menschen bleibt immer weniger zum Leben"
Claudia Arpa, Obfrau der Volkshilfe in Wolfsberg, die Armut im Lavanttal und wie man helfen kann.
LAVANTTAL. Im Bezirk Wolfsberg unterstützt die Volkshilfe niederschwellig und unkompliziert, wenn Menschen in finanzielle Not geraten. Dem Verein gehören rund 200 unterstützende Mitglieder an, ein Kern von zehn Personen ist aktiv für den Verein tätig. Claudia Arpa ist seit 2019 Obfrau: „Wir helfen, wenn beispielsweise jemand die Stromrechnung oder die Miete nicht mehr bezahlen kann, wenn Lebensmittel gebraucht werden oder wenn die Kinder Geld für Schulaktivitäten brauchen“, erklärt Arpa. Um mit der Volkshilfe in Kontakt zu treten, genügt ein Anruf.
Mehr „neue“ Antragsteller
Rund 30 Anfragen erhält die Volkshilfe Wolfsberg pro Jahr, ein rapider Anstieg aufgrund der Inflation sei derzeit noch nicht zu spüren: „Wir beobachten, dass die Hilfspakete von Bund und Land und auch die Hilfe für besonderen Lebenslagen in den Gemeinden sehr gut greifen“, so Arpa. Dennoch steigt die Anzahl „neuer“ Antragsteller, die zuvor keine finanzielle Unterstützung nötig hatten, sich jetzt jedoch nach Hilfe umsehen. „Es bleibt am Ende des Monats einfach weniger übrig als zuvor. Wenn jemand 100 Euro übrig hat, sind dies eben nur mehr rund 90 Euro wert. Das merken die Leute“, meint Arpa.
Hemmschwelle überwinden
Schwierig sei es vor allem, jene Menschen zu erreichen, die zwar dringend Hilfe nötig hätten, jedoch keine in Anspruch nehmen. Schuld daran ist eine gewisse Hemmschwelle, anderen gegenüber zuzugeben, dass man es allein nicht mehr schafft. Arpa: „Das ist vor allem in der älteren Generation der Fall. Dazu muss man aber auch sagen, dass wir sehr gut mit dem Pensionistenverband zusammenarbeiten. Hier hat man ein sehr gutes Auge dafür, wer was braucht.“
Mitglied werden
Das Budget, das der Volkshilfe Wolfsberg zur Verfügung steht – jährlich sind das rund 10.000 Euro – speist sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Jeder kann für 27 Euro pro Jahr unterstützendes Mitglied werden und sicher sein, dass das Geld ausschließlich für bedürftige Menschen in der Region verwendet wird. Ebenso sind alle Gemeinden des Bezirkes Mitglied bei der Volkshilfe.
Ehrenamtliche werden gesucht
Ein harter Kern von etwa zehn Personen ist im Verein aktiv tätig und hilft bei Veranstaltungen und Aktionen, so zum Beispiel beim beliebten Entenrennen in St. Paul, bei Verkaufsveranstaltungen vor Geschäften, wie etwa in Zusammenarbeit mit dem St. Andräer Süßwarenhersteller Lukic, oder bei der Schulstartaktion, in deren Rahmen Kinder und Jugendliche eine Schultüte mit einem Gutschein für den Ankauf von Schulutensilien erhalten. Laut Volkshilfe Wolfsberg leben knapp 2.000 Kinder und Jugendliche im Lavanttal an der Armutsgrenze. Auch beim Weihnachtsmarkt in Wolfsberg, wo die Volkshilfe auch heuer wieder einen Tag lang vor Ort ist (siehe unten). Um in Zukunft noch mehr Aktionen ins Leben rufen zu können, werden laufend ehrenamtliche Mitglieder gesucht.
Keine Parteiorganisation
Obwohl die Volkshilfe Wolfsberg ihre Zentrale im Bezirksbüro der SPÖ in der Johann-Offner-Straße 10 betreibt, legt die Obfrau Wert darauf, keine Parteiorganisation zu sein: „Jeder kann bei der Volkshilfe mitmachen und wir helfen auch jedem Coleur.“
Kontakt
Volkshilfe Wolfsberg
Obfrau: Claudia Arpa
Tel.: 0650/9525072
Mail: ca@carpa.at
Unterstützen Sie die Volkshilfe Wolfsberg am 17. Dezember am Weihnachtsmarkt in Wolfsberg (15 bis 20 Uhr)
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