Ein Tresor für Handys
Diese Lavanttaler Schulen setzen auf Handyverbot

- An der Mittelschule Lavamünd gibt es „Tresore" für das Handy.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Corinna Schart
Lavanttaler Schulen regeln den Umgang mit Handys mit Verboten, klaren Regeln und verstärkter Medienbildung.
LAVANTTAL. „Zu Beginn des Unterrichts werden die Handys in Handy-Tresore gelegt und erst nach Unterrichtsende wieder zurückgegeben,“ erklärt Rüdiger Zlamy, Direktor der Mittelschule (MS) Lavamünd. Dort gilt bereits seit mehreren Jahren ein striktes Handyverbot. „Handys dürfen lediglich in Ausnahmefällen für Recherchen genutzt werden, aber das kommt selten vor, da wir durch die Digitalisierungsoffensive mit iPads ausgestattet sind", erklärt der Schulleiter. Ein „Tresor" für die Smartphones sei eine „sinnvolle Regelung“, um den Unterrichtsfluss nicht zu stören.

- In der Mittelschule Lavamünd setzen Direktor Rüdiger Zlamy und sein Stellvertreter Heribert Probst auf Handytresore im Unterricht (v.l.).
- Foto: Privat (2)
- hochgeladen von Corinna Schart
Digitale Vorbereitung
Medienbildung hält der Lavamünder Direktor für eine zentrale Aufgabe in der Mittelschule: „Es ist wichtig, die Schüler auf den Umgang mit digitalen Medien vorzubereiten – sowohl in ihrer Nutzung als auch hinsichtlich der Gefahren." Für die Volksschule Lavamünd, die er seit 2014 leitet, sieht er hingegen kaum Handlungsbedarf, denn „das Thema Handy ist dort überhaupt nicht präsent".
Bewährte Konzepte
MeinBezirk hat auch in Frantschach-St. Gertraud nachgefragt: An der örtlichen Volksschule (VS) ist das Handyverbot seit Langem in der Schulordnung festgelegt. „Die Eltern werden beim Schulbeginn über die Regelung informiert und müssen mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass sie die Schulordnung, einschließlich des Handyverbots, zur Kenntnis genommen haben“, erklärt die provisorische Direktorin Silvia Stückler. Sie leitet die Volksschule seit zwei Jahren und stellt fest, dass die Kinder „im Großen und Ganzen ohne Handy in die Schule kommen“. Falls eine Kommunikation mit den Eltern notwendig sei, könne dies über die Direktion, den Klassenlehrer oder den Schulwart erfolgen.

- Volksschule St. Gertraud
- Foto: MeinBezirk.at
- hochgeladen von Corinna Schart
Verantwortung der Eltern
Einheitliche Regeln für ganz Kärnten hält sie für vernünftig, weil „die Volkschulkinder in dem Alter das Handy noch nicht sinnvoll für den Unterricht nutzen können - anders als das später in Mittelschulen oder höheren Schulen der Fall ist“. Bildung rund um digitale Medien hält Stückler für wichtig, die Direktorin sieht die Verantwortung jedoch vor allem bei den Eltern der Kinder.
Hier „parken" Handys
Am Stiftsgymnasium St. Paul gibt es unterschiedliche Regelungen für die Unter- und Oberstufe. „Im Unterstufengebäude werden die Handys während der Schulzeit in Handygaragen aufbewahrt“, so Direktorin Ines Leschirnig-Reichel und ergänzt: „Wir haben das System letztes Jahr eingeführt und es hat ohne Komplikationen funktioniert. Die Lehrer achten darauf, dass sich alle Schülerinnen und Schüler daran halten, und zählen die Handys zwischendurch ab. Auch die Eltern sind zufrieden." Die Oberstufe dürfe das Smartphone hingegen frei nutzen. Gleichzeitig wird am Gymnasium Medienbildung aktiv in den Unterricht integriert. „Wir haben digitale Grundbildung und Informatik in jeder Schulstufe“, sagt Leschirnig-Reichel. Zusätzlich gibt es Vorträge zu Fake News und digitaler Sensibilisierung.
Das könnte Sie auch interessieren:




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.