Schönsonntagmarkt
FP-Stadträtin wirft Stadtwerken "Wirte-Abzocke" vor

Von links: Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ), Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik, Gastronom Manuel Wutscher, Stadträtin Isabella Theuermann. | Foto: Privat
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  • Von links: Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ), Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik, Gastronom Manuel Wutscher, Stadträtin Isabella Theuermann.
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FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann wirft den Wolfsberger Stadtwerken unrechtmäßige Einnahmen im Zuge des Schönsonntagmarktes vor. "Absurd", meint Bürgermeister Hannes Primus. Er spricht von zufriedenen Wirten. Bei den Stadtwerken denkt man bereits über rechtliche Schritte gegen Theuermann nach. 

WOLFSBERG. Heftige Kritik am Schönsonntagmarkt übt die Wolfsberger FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann. Nicht nur ist ihr das Eheverhältnis, das Bürgermeister Hannes Primus und Marktleiterin Andrea Primus von den veranstaltenden Wolfsberger Stadtwerken verbindet, ein Dorn im Auge, auch wirft sie den Wolfsberger Stadtwerken „Wirte-Abzocke“ vor. Laut Theuermann seien Wirte, die ihre Geschäfte nicht erweitern wollten, plötzlich aufgefordert worden, eine Pauschale von 800 Euro zu entrichten, um am Markt teilnehmen zu dürfen. Dies sei laut Theuermann ohne jegliche Rechtsgrundlage geschehen.

"Mit Marktaufsicht gedroht"

Es seien sogar Wirte über Facebook von Andrea Primus persönlich angeschrieben worden, um sie zur Zahlung der Marktpauschale zu bewegen. „Wenn diese nicht zahlen würden, dann würde sie ein Marktaufsichtsorgan vorbei schicken, das die Einhebung durchführen würde“, behauptet Theuermann.

1.000 Euro Preisanstieg

Und auch jene Wirte, die tatsächlich aktiv am Marktgeschehen teilnehmen wollten, seien abgezockt worden: „Ein Wirt habe im Vorjahr 1.800 Euro für dasselbe Package gezahlt, für das er dieses Jahr 2.880 Euro entrichten musste.“ Theuermann fordert nun sogar, den Wirten die eingehobenen Beträge wieder zurückgezahlt werden sollten. 

"Absurde Unterstellungen"

Bürgermeister Hannes Primus weist sämtliche Anschuldigungen von sich. Im Gegenteil – er betont das positives Einvernehmen mit den Wolfsberger Wirten: "Wir hatten eben erst eine Besprechung mit den Gastronomen, fast alle sind gekommen. Die Rückmeldungen der Wirte waren durch die Bank positiv. Natürlich gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten, aber dass wir unrechtmäßig Geld eingenommen hätten, ist eine absurde Unterstellung", so der Bürgermeister. Auch stimme es nicht, dass Wirte zum Mitmachen gedrängt wurden: "Wer kein Package gekauft hat, konnte sein Lokal ganz normal im Rahmen der gesetzlichen Öffnungszeiten betreiben, er war dann aber kein Teil des Marktgeschehens. Für jene Wirte, die Packages erstanden haben, galten die Marktzeiten und sie konnten neben zahlreichen anderen Benefits vom gemeinsamen Werbeauftritt profitieren." 

Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primsu | Foto: Privat
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Preis je nach Größe

Tatsächlich wurden seitens der Stadtwerke für die Gastbetriebe innerhalb des Marktgebietes einige Pakete ausgearbeitet. Der Preis fiel je nach Größe des Gastgartens und der Nähe zu Musikkapellen unterschiedlich hoch aus, von einigen Hundert Euro bis über 2.000 Euro. Im Paket enthalten waren insbesondere die Bewerbung, Medienpartnerschaft, die Gagen für die Musik, die gesamte Reinigung, die Müllentsorgung, das Sicherheitskonzept und das Rote Kreuz.

Chatprotokolle liegen vor

Auf die angeblichen Facebook-Messages angesprochen, meint der Bürgermeister: "Mir liegen sämtliche Chatprotokolle vor. Ich bin mir sicher, kein normal denkender Mensch würde hier von einer Drohung sprechen."

„Haltlos“

Auch bei den Wolfsberger Stadtwerke reagierte man prompt auf die Vorwürfe: „Die Anschuldigungen von Bundesrätin, Stadträtin und Beiratsmitglied, der den Schönsonntagmarkt veranstaltenden Wolfsberger Stadtwerke GmbH Frau Magistra Theuermann sind haltlos und völlig aus der Luft gegriffen. Soweit Frau Magistra Theuermann MitarbeiterInnen der Wolfsberger Stadtwerke GmbH persönlich angreift, behält sich die Wolfsberger Stadtwerke GmbH rechtliche Schritte vor“, schreibt Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik auf Nachfrage von MeinBezirk.at.

"Keine einzige Beschwerde"

Die Aufregung um eine vermeintliche Wirte-Abzocke versteht man bei den Wolfsberger Stadtwerken nicht: „Mit sämtlichen Gastbetrieben im Marktgebiet wurden mehrfach persönliche Gespräche geführt. Die Gastbetriebe haben sich bereit erklärt, am Schönsonntagmarkt teilzunehmen. Eine Besprechung mit den Gastbetrieben nach dem Markt hat ergeben, dass unter den Wirten Zufriedenheit mit den Einnahmen aus der Durchführung des Marktes herrscht. Bei der Wirtschaftskammer Wolfsberg ist bis zum heutigen Tag keine einzige Beschwerde eingelangt“, meint Schimik.

Gastronom Manuel Wutscher (Embassy Wolfsberg) | Foto: Privat
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„Preise gerechtfertigt“

Doch sind die Pakettarife tatsächlich Wucher, wie von Theuermann behauptet wird? „Nein“, meint Embassy-Chef Manuel Wutscher. „Es gab starke Preissteigerung in allen Bereichen und ich denke, die Stadtwerke haben versucht, diese Erhöhungen fair an die Wirte weiterzugeben.“ Angesprochen auf die kolportierten 2.800 Euro zieht Wutscher folgenden Vergleich: „Für ein Zelt am Kolomonimarkt zahle ich alles in allem 10.000 bis 12.000 Euro. Ein fünf mal fünf Meter großer Stand auf der Air Power kostet mich netto 3.500 Euro. In Anbetracht dessen, was das Package am Schönsonntagmarkt beinhaltet, erschreckt mich dieser Preis nicht.“ Laut Wutscher käme es auch auf den Wirt an: „Wenn man sich einfach hinstellt und auf die Gäste wartet, wird man keine Mega-Gewinne einfahren. Man muss selbst aktiv werden.“

Sollen alle zahlen?

Ob auch jene zahlen sollten, die sich nicht erweitern und nur ihr „normales“ Tagesgeschäft verrichten? „Das ist ein zweischneidiges Schwert, über das man diskutieren kann. Ich denke aber, wenn jemand vom Markt mit profitiert, sollte er sich auch finanziell an der Veranstaltung beteiligen“, so Wutscher.

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