Wasserrettung St. Andrä
Immer weniger Kinder können schwimmen
Christian Hafner von der Wasserrettung St. Andrä klärt auf, warum immer weniger Kinder schwimmen können und was man dagegen tun kann.
ST. ANDRÄ. Während der Corona-Pandemie konnten keine Schwimmkurse abgehalten werden. Das hat drastische Auswirkungen auf die Schwimmfähigkeiten der Kinder. „Es hat verschiedene Gründe, warum immer weniger Kinder schwimmen können. Man merkt dies relativ schnell bei den Schwimmkursen. Viel hängt von der Freizeitgestaltung ab, denn die hat sich in den letzten Jahren nach drinnen vor den Bildschirm verlagert. Dies führt dazu, dass sich das Körpergefühl verschlechtert und das Lernen von Bewegungsabläufen immer schwieriger wird", so Christian Hafner, der Einsatzstellenleiter bei der Wasserrettung St. Andrä ist.
Fehlende Schwimmlehrer
"Das zweite Probleme ist, dass es zu wenig Schwimmlehrer gibt. Wir machen heuer zu viert die Schwimmausbildungen, vorher waren wir zu dritt. Den Ansturm können wir kaum bewältigen", sagt Hafner. Grundsätzlich biete man laut Hafner vorwiegend Einzelkurse an, da diese viel intensiver seien. „Ebenso muss man die Eltern in die Pflicht nehmen. Viele kümmern sich darum, dass ihr Kind schwimmen kann, verlassen sich aber zu sehr auf den Schwimmkurs. Kinder, welche mit den Eltern während der Kurszeit gemeinsam üben, haben viel größere Erfolgschancen. Der Schwimmlehrer kümmert sich um die richtige Korrektur." Der Einsatzstellenleiter sagt klar, dass man auch im Nichtschwimmerbereich ertrinken könne und Kinder, die nicht schwimmen können, müssen mit Schwimmflügeln ausgestattet werden. „Ertrinken ist die zweihäufigste Todesursache bei Kindern", betont Hafner ausdrücklich.
Fehlende Infrastruktur
Hafner erklärt, dass man eine sehr starke Jugend bei der Wasserrettung St. Andrä habe, aber dass man sie aktiv halten müsse. „Nach der Schließung des Hallenbades Klagenfurt, mussten wir auf andere Hallenbädern, wie z.B. St. Veit, wo es sehr gefüllt war, oder in Graz, wo wir jedoch eine lange Anreise hatten, ausweichen." Dankbar ist der Einsatzleiter jedoch der Stadtgemeinde St. Andrä, die im Sommer einen Ferialpraktikanten zu Verfügung stellt. Dieser sorgt dafür, dass die Rettungsschwimmer einsatzbereit sind. Er kümmert sich um die Diensteinteilung, sorgt für die Ordnung an der Einsatzstelle und für die Überwachung der Badegäste.
Mitglieder
Die Wasserrettung St. Andrä hat derzeit 150 Mitglieder, davon 60 aktive Rettungsschwimmer. 25 Schwimmer davon gehören der Einsatzgruppe an. „Wir machen unsere Arbeit freiwillig und wechseln uns ab. Im Dienst sind wir bis zu 15 Leute, minimum zu Dritt. Das ist tagesabhängig", so der Einsatzstellenleiter.
Rettungsschwimmkurs
Der nächste Rettungsschwimmkurs findet in den ersten zwei Feriensommerwochen statt. Jeden Tag dauert die Einheit drei Stunden. "Wer einen herausfordernden Kurs will, der ist bei uns genau richtig", sagt Hafner.
- Zeitraum: 11. bis 22. Juli
- Montags bis Freitag: 17 bis 20 Uhr
- Prüfungstag: 22. Juli, um 13 Uhr
- Anmeldung: ausschließlich online noch bis Ende Juni möglich unter www.oewr.or.at/ausbildung/rettungschwimmer/rettungsschwimmkurse
Anfängerschwimmkurs
ab sofort - Anmeldung: ausschließlich online unter www.oewr.or.at/ausbildung/schwimmabzeichen/schwimmkurse
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