Ein Künstler für die Menschen
Luxbacher nimmt höchste Auszeichnung entgegen

Heimo Luxbacher ist der bisher einzige Lavanttaler Künstler, der das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhält.  | Foto: Evelyn Hronek
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  • Heimo Luxbacher ist der bisher einzige Lavanttaler Künstler, der das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhält.
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Der Lavanttaler Künstler Heimo Luxbacher (58) wird am 14. März mit einer der höchsten Auszeichnungen dekoriert, die man in Österreich entgegennehmen kann: das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, das vom Bundespräsidenten verliehen wird. Anfangs dachte er an ein Spam-Mail.

MeinBezirk.at: Wie haben Sie von dieser Ehrung erfahren und wie haben Sie reagiert?
LUXBACHER:
Ich bekam ein E-Mail vom Bundesministerium für Kunst und Kultur in Wien. Erst glaubte ich, es wäre ein Fake E-Mail und habe gar nicht reagiert. Erst als ich angerufen wurde, um die Annahme zu bestätigen, wurde mir der Ernst der Sache bewusst.

Haben Sie gleich zugesagt?
Nein, ich habe tatsächlich gezögert und mir das alles in Ruhe durchgedacht. Schließlich habe ich erst 2022 das Ehrenzeichen des Landes Kärnten erhalten. Am Ende habe ich die Ehrung aber angenommen, weil es doch eine schöne Bestätigung dafür ist, dass ich am richtigen Weg bin.

Was sind die genauen Gründe für die Ehrung?
Der Bundespräsident bezeichnet mein umfassendes Wirken und Schaffen als „Gesamtwerk“. Es geht nicht nur um Kunst, sondern um das Bauen von Brücken. Ich denke da beispielsweise an die Volksschule in Sittersdorf, die jahrelang keine Schulbeschriftung hatte, weil darüber gestritten wurde, ob sie ein- oder zweisprachig ausfallen sollte. Der damalige Bürgermeister Jakob Strauß hat mich gebeten, mich dieser Sache anzunehmen. Ich habe alle ins Boot geholt: Kinder, Eltern, Politik. Das Projekt wurde einstimmig beschlossen. Bei der Übergabe war dann jeder zufrieden. Ein schönes Beispiel dafür, wie Kunst zur Verständigung beitragen kann. Ich denke, Projekte wie dieses gaben den Ausschlag für die Verleihung. Ich weiß aber bis heute nicht, wer mich dafür vorgeschlagen hat. Das werde ich erst bei der Verleihung im März erfahren.

Foto: Privat

Was bedeutet Ihnen das Ehrenzeichen?
Man hat es nicht in der Hand, ob an solche Auszeichnungen bekommt, aber ich freue mich natürlich darüber. Für mein künstlerisches Schaffen könnte es künftig ein „Türöffner“ für neue Projekte sein.

Wie schwer ist es, hauptberuflich als Künstler zu leben?
Man muss permanent am Ball bleiben. Es dauert zehn bis 15 Jahre, bis man sich ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut hat, und auch dann kann man sich nicht zurücklehnen. Ein Teil meines Einkommens sind Projekte wie „Lebenskunst altern“ oder „Kreativ in der Lehre“, ein anderer Teil sind Auftragsarbeiten. Auch über Galerien verkaufe ich Werke und schließlich gibt es noch den einen oder anderen privaten Sponsor, der mich unterstützt. Früher wurde ich von Künstlerkollegen belächelt, weil ich von vorneherein vielseitig aufgestellt war und meine Mitmenschen miteinbezogen habe. Aber allein im Kämmerchen zu sitzen und zu malen – davon kann man heute nicht mehr leben.

Woran arbeiten Sie derzeit?
An einer Auftragsarbeit für die künstlerische Gestaltung des Kreisverkehrs in Bad St. Leonhard. Hier lasse ich geschichtliche Aspekte der Stadtgemeinde miteinfließen: den Erzberg, das Schwefelbad und das Preblauer Wasser. Außerdem bereite ich schon seit eineinhalb Jahren eine geschichtliche Wanderausstellung vor, bei der alte Dachziegel der Leonhardikirche eine Reise bis nach New York antreten werden. Im Herbst werde ich in der Wolfsberger Partnerstadt Varpalota ausstellen. Und meine Lehrlings- und Generationenprojekte laufen natürlich weiter.

Heimo Luxbacher in seinem Turmatelier mit Boxlegende Joe „Tiger“ Pachler, Olympiasieger Karl Schnabl und dem Maler Prof. Edwin Wiegele (v.l.). | Foto: Privat
  • Heimo Luxbacher in seinem Turmatelier mit Boxlegende Joe „Tiger“ Pachler, Olympiasieger Karl Schnabl und dem Maler Prof. Edwin Wiegele (v.l.).
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Auf das Projekt „Lebenskunst altern“ sind mittlerweile 50 Kärntner Gemeinden aufgesprungen. Worum geht es dabei?
Es geht darum, dass in einer Gemeinde Jung und Alt gemeinsam kreativ tätig werden. Ich gebe in jeder Gemeinde mehrere Workshops zu Themen wie Malen und Fotografie, wobei das Land Kärnten die Kosten übernimmt. In 38 Gemeinden entstanden daraus Lichtsäulen als Symbol für das Gemeinsame.

Auch mit Jugendlichen arbeiten Sie gerne und viel zusammen, speziell mit den Lehrlingen der Fachberufsschule Wolfsberg.
Ja, das ist mir ein großes Bedürfnis. Ich will den jungen Menschen das weitergeben, was ich in der Schule vermisst habe. Jeder Mensch muss kreativ sein, um in seinem Job gut zu sein, auch am Computer oder in der Werkstatt. In der FBS Wolfsberg steht uns ein eigenes Atelier zur Verfügung. Wir bauen gemeinsam Skulpturen, malen, fotografieren. Ich lasse die Jugendlichen auch an meinen anderen Projekten mitarbeiten, das fließt ineinander.

Extreme Aktionskunst

Heimo Luxbacher wurde 1966 in Wolfsberg geboren und wuchs in St. Margarethen auf. Mit 18 Jahren zog er nach Bad St. Leonhard, seit mittlerweile 15 Jahren lebt er auf der Pack direkt an der Grenze zwischen Kärnten und der Steiermark. Außerdem betreibt er ein Atelier in der alten Turmwächterwohnung der Markuskirche in Wolfsberg. Sein Werk umfasst Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Installation.

Seinen Beinamen „Der Mönch“ verdankt er einer extremen Kunstaktion. Weil er Kärntens katholische Priester partout nicht zu einer Diskussionsrunde mit Jugendlichen bewegen konnte, stellte er 1998 vor der Stadtpfarrkirche in Völkermarkt mit 20 Helfern einen „Altar der Sünde“ auf und drohte, dies von nun an jeden Sonntag zu machen, sollte sich der Klerus weiterhin nicht gesprächsbereit zeigen. „Ich wollte eine Reaktion provozieren. Das hat geklappt“, fasst Luxbacher zusammen.

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