Seelsorge am LKH Wolfsberg
Nicht nur für die Patienten wichtig
Vier hauptamtliche und sieben ehrenamtliche Mitarbeiter sind am LKH Wolfsberg mit der Krankenhausseelsorge betraut. Sie sind sowohl für Patienten und Angehörige als auch für das Personal da.
WOLFSBERG. Denkt man an Krankenhausseelsorger, fällt den meisten wohl als erstes das Sakrament der Kranksalbung ein, das von einem Priester vollzogen wird. Doch hinter dieser wichtigen Tätigkeit steckt viel mehr. „Die Adressaten unserer Arbeit sind nicht nur die kranken Menschen, sondern die Menschen an sich. Es kommt zum Beispiel immer wieder vor, dass Menschen wegen einer relativ harmlosen Erkrankung im LKH liegen, aber viele Sorgen in anderen Lebensbereichen haben, und sehr froh sind, wenn jemand kommt, um mit ihnen zu sprechen.“, berichtet Eva-Maria Kölbl-Perner, die gemeinsam mit den Geistlichen Eugen Länger und Nikolaus Reiter von katholischer Seite sowie mit der evangelischen Pfarrerin Renate Moshammer hauptamtlich als Seelsorger tätig ist.
Oft fließen Tränen
„Viele heilsame Begegnungen kommen nicht aus den Antworten, sondern aus der Bereitschaft, zuzuhören. So kann der Mensch durch das Aussprechen seiner Gedanken und Gefühle immer mehr zu seiner eigenen Antwort finden“, so Kölbl-Perner. Manchmal geht es aber auch darum, neue Formen der Kommunikation zu finden, etwa, wenn ein Mensch durch ein bestimmtes Krankheitsbild nicht mehr in der Lage ist, sich selbst mit Worten mitzuteilen. Hier kann Blickkontakt, Berührung, Musik, Gebet oder auch Schweigen ein angemessenes Mittel der Beziehungspflege sein. „Oft fasse ich ein Gespräch mit einem abschließenden Gebet zusammen. Oft fließen da Tränen, wenn ein Mensch spürt, dass es da jemanden gibt, dem wir alle Sorgen und Nöte anvertrauen dürfen“, erklärt Nikolaus Reiter.
Rund um die Uhr erreichbar
Die Seelsorger werden entweder vom Pflegepersonal angefordert – dieses verfügt oft über ein gutes Gespür dafür, ob jemand eine seelische Stütze benötigt – oder sie gehen von Zimmer zu Zimmer, wobei versucht wird, jede Station einmal wöchentlich zu besuchen. Auch gibt es eine Notfallnummer, in der einer der hauptamtlichen Seelsorger rund um die Uhr erreichbar ist. Es sind keinesfalls nur die älteren Patienten, die die Möglichkeit eines Gesprächs in Anspruch nehmen, oft sind es auch junge und kirchenferne Menschen, mit denen sich interessante Gespräche ergeben: „Wir sind im Krankenhaus nicht missionarisch unterwegs, sondern begegnen den Menschen möglichst offen“, so Perner-Kölbl.
Auch Personal braucht Seelsorge
Neben den Patienten und den Angehörigen ist das Krankenhauspersonal die dritte Personengruppe, um die sich die Krankenhausseelsorger kümmern. Oft geht das schon durch ein kleines „Wie geht es dir?“ im Vorbeigehen, ein kurzes Innehalten und Wertschätzen der wichtigen Aufgabe der Krankenhausbediensteten oder durch ein paar Worte, die nicht unbedingt mit der Arbeit zu tun haben.
Helfer sind willkommen
Unterstützt werden die vier hauptamtlichen Seelsorger von acht ehrenamtlich tätigen Frauen, die in einem umfangreichen Kurs ausgebildet wurden. „Diese Frauen kommen regelmäßig ins Krankenhaus und besuchen Patientinnen und Patienten. Für ihren Dienst sind wir sehr dankbar, sie schenken den ihnen anvertrauten Patienten Zeit und Kraft“, so Kölbl-Perner. Neben den kommunikativen Fähigkeiten, die die Ehrenamtlichen in ihrer Ausbildung erlernt haben, muss man als Seelsorger auch bestimmte persönliche Voraussetzungen mitbringen, zum Beispiel eine gute seelische Gesundheit und die Fähigkeit, auch mit schwierigen Situationen fertigzuwerden. Auch in Zukunft will man bei genügend Interessenten wieder einen Kurs starten, zudem werden auch immer helfende Hände gebraucht, etwa beim wöchentlichen Gottesdienst in der Krankenhauskapelle. Wer sich für die Seelsorge interessiert, ein Gespräch benötigt oder selbst helfen möchte, kann sich unter 0676/87727862 melden.
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