Reichenfels
Schulumbau startet im Sommer, Breitbandausbau kommt
Trotz schwieriger Finanzsituation treibt Reichenfels die Ortsentwicklung weiter voran.
REICHENFELS. Die Kärntner Gemeinden ächzen aufgrund von akuter Geldnot. Immer weiter steigende Ausgaben bei sinkenden Einnahmen stellen so manche Kommune vor die Frage, wie es weitergehen soll. Auch in Reichenfels sieht die finanzielle Lage nicht rosig aus, doch Bürgermeister Manfred Führer (ÖVP) sieht aktuell noch keinen Grund zur Panik.
Hohe Abgänge
„Der Voranschlag zeigt einen Abgang von etwa 270.000 Euro. In den Jahren zuvor hatten wir stets ein kleines Minus, das wir mit der tatsächlichen Jahresrechnung wieder stopfen konnten – weil wir gut gewirtschaftet haben. Das wird sich in diesem Jahr aufgrund der immer höher werdenden Ausgaben wahrscheinlich nicht spielen, aber existenzbedrohlich ist das noch nicht.“ Besonders schwer ins Gewicht fallen die Abgänge durch Transferzahlungen an das Land im Bereich der Krankenanstalten (93.000 Euro mehr als im Vorjahr) und der Sozialhilfe (55.000 Euro Mehrleistung).
„Niemanden rauswerfen“
Einsparen kann eine Gemeinde nur bei freiwilligen Leistungen – das ist auch in Reichenfels nicht anders. „Doch wir arbeiten schon jetzt sehr kosteneffizient. Wo sollen wir denn bitte schön sparen?“, fragt der Bürgermeister. „Ich werde kein Personal rauswerfen, nicht den Vereinen die paar Hundert Euro Förderung streichen und auch nicht das Schwimmbad zusperren. Wir müssen einfach im Laufe des Jahres schauen, dass wir intern so kostengünstig wie möglich arbeiten. Mehr können wir nicht tun.“
Schulumbau startet im Juli
Auch am größten Projekt – dem Umbau des Schulgebäudes – mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 2,4 Millionen Euro hält man weiter fest. Der größte Teil davon wird über Förderungen finanziert, der Gemeindeanteil liegt bei maximal 800.000 Euro. „Dies bezahlen wir über ein sehr niedrig verzinstes Regionalfondsdarlehen des Landes, das wir im Laufe der nächsten acht Jahre mit maximal 100.000 Euro pro Jahr zurückzahlen“, so Führer. Der Umbau, der ein eigenes Gebäude für die Musikschule, einen Ausbau der schulischen Tagesbetreuung, eine Vergrößerung des Kindergartens um einen zusätzlichen Raum und die Errichtung eines Freiluftklassenzimmers vorsieht, wurde aufgrund des immer schlimmer werdenden Platzmangels notwendig. Die Ausschreibung dafür sollte im Frühjahr erfolgen, mit Ferienbeginn sollen die Bauarbeiten starten. Der Kindergartentrakt soll im September fertig sein, der Rest Anfang des nächsten Jahres.
Glasfaserausbau
Beschlossen wurde der Ausbau des Breitbandinternets in Reichenfels in Zusammenarbeit mit der Leitungsbaufirma Speed Connect Austria. „Das Ziel ist es, dass über 80 Prozent der Reichenfelser Haushalte die Möglichkeit auf einen Glasfaseranschluss bekommen“, sagt Führer. Dann werden Geschwindigkeiten von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde möglich sein. Bereits im Sommer will man ausgehend vom Ortszentrum mit dem Verlegen der Leitungen beginnen. Im Frühjahr sollen zwei bis drei Infoabende für Bürger stattfinden, die sich für einen Glasfaseranschluss interessieren. Die einmaligen Kosten für einen Anschluss sollen bei maximal 300 Euro pro Haushalt liegen. Hinzu kommen die monatlichen Providerkosten, die je nach Anbieter variieren. „Ohne Glasfaserinternet werden wir künftig nicht mehr auskommen. Die Anforderungen an das Netz werden immer höher“, meint Führer.
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