Captain fordert: ,,Jetzt wird dreckig gespielt!"
WAC ist Bundesliga-Letzter! Michael Sollbauer steht als Kapitän Rede & Antwort, spricht über neue Tugenden, Selbstvertrauen und die Fans.
CLAUDIO TREVISAN
Bundesliga-Tabellenletzter mit mageren vier Punkten am Konto: Jetzt muss man sich wirklich Sorgen um den WAC machen, oder?
MICHAEL SOLLBAUER: Wir wissen natürlich um den Ernst der Lage. Irgendetwas schönzureden bringt jetzt nichts mehr. Man wird sich darauf einstellen müssen, dass wir nicht von heute auf morgen von da hinten wegkommen werden. Jetzt bedarf es endlich einer Leistungssteigerung!
Wie soll die aussehen?
Andere Tugenden sind gefragt: das Spielerische hat nicht mehr Priorität. Kratzen, beißen, kämpfen, dreckig spielen – das ist das Motto! Ich bin überzeugt, dass wir das können.
Woran hapert's bis dato?
Nach vorne hin sind wir nicht entschlossen und konzentriert genug, lassen viele Chancen liegen. Hinten passieren ungewöhnliche Fehler, Black-Outs, die man nicht trainieren kann.
Auch ein mentales Problem?
Schwierig. Dass wir nicht vor Selbstvertrauen strotzen, ist verständlich. Das können wir uns nur selber impfen: mit Erfolgserlebnissen im Training und am Spieltag.
Die Fans werden unruhig.
Auf der einen Seite verständlich, andererseits muss man sagen: wir sind immer noch der WAC. Die vergangen Jahre waren positiv, mit vielen Highlights. Heuer läuft's noch nicht, wir haben auch das Budget reduziert. Auch die Austria spielte in der Vorsaison weit unter ihren Möglichkeiten. Unsere Fans sind etwas zu kritisch. Wir brauchen sie!
Als Kapitän und Fix-Bestandteil der Defensive mussten Sie heuer bereits zwei Mal von der Ersatzbank starten.
Das ist eine Entscheidung von Coach Kühbauer. Klar ärgert man sich, will man spielen, aber es ist zu akzeptieren. Eitelkeiten haben da keinen Platz, zumal es hier um das Team geht und nicht um mich.
Samstag (18.30) kommt Salzburg nach Wolfsberg.
Einmal mehr sind wir krasser Außenseiter. Aber der Gegner ist uns in der Vergangenheit immer gut gelegen.
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