„Lavanttaler Gewässer sind so gut wie fischleer“

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Der Fischotter soll stärker bejagt werden, ein Rückgang ist dennoch nicht zu erwarten, denn die Vermehrungsrate bleibt auch weiterhin höher als die Entnahme. „Die Lavanttaler Gewässer sind so gut wie fischleer“, sagt ein Aufsichtsfischer.

Insgesamt 86 Fischotter wurden innerhalb den vergangenen zwei Jahren in Kärnten entnommen, davon 14 im Bezirk Wolfsberg. Ein neues von LR Martin Gruber in Auftrag gegebenes Monitoring durch die Universität Graz zeigt: Die Verbreitung des Fischotters von 2017 auf 2020 hat trotz Bejagung nicht abgenommen. Man geht von einer Population von 361 Tieren aus. Auch die Schäden explodieren. Seit 2018 wurden Schäden an Fließgewässern und Fischteichen in der Höhe von rund 500.000 Euro ans Land gemeldet.

Im Bezirk
Im Rahmen des Monitorings wurde ein ca. 20 km langer Abschnitt der Lavant untersucht, an dem zehn Tiere identifiziert wurden. Berücksichtigt man, dass ein Otter 500 bis 1.000 Gramm Nahrung pro Tag benötigt, kann davon ausgegangen werden, dass nur an diesem Abschnitt durch die Otter zwischen 1,8 und 3,6 Tonnen Fisch, Vögel und Amphibien pro Jahr vertilgt werden. Bei fast allen der 38 untersuchten Brücken im Bezirk Wolfsberg wurden Fischotternachweise gefunden.

Lokalaugenschein
Bei einem Lokalaugenschein bei der Lavant staunen wir nicht schlecht: Aufsichtsfischer Thomas Kogler braucht gerade einmal zwei Minuten, bis er frische Otterspuren und -losung findet. „Ich bin seit 1994 Aufsichtsfischer an der Lavant und einigen anderen Bächen und jeden Tag am Wasser unterwegs. Die Lavanttaler Fließgewässer sind mittlerweile so gut wie fischleer. Im unteren Bereich der Lavant hatten wir gerade eine Elektrobefischung. Das Ergebnis waren 17 kg Fisch pro Hektar. Normal wären 150 bis 200 kg.“ Besatzmaßnahmen bringen laut Kogler wenig: „Ein Teil der Fische wandert ab, der andere Teil wird gefressen.“

Vermehrung höher als Entnahme
Der bereits vorliegende Verordnungs-Entwurf sieht die Entnahme von 51 anstatt bisher 43 Fischotter vor. Dies entspräche 18 % der adulten Tiere, die Zuwachsrate beträgt jedoch mindestens 19 %, weshalb auch in Zukunft nicht mit einer Bestandsabnahme zu rechnen ist. „Ein stärkerer Eingriff ist aufgrund der Bestimmungen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinien der EU nicht möglich“, heißt es aus dem Büro LR Gruber. Aufsichtsfischer Kogler winkt ab: „51 Otter in ganz Kärnten? Das wäre vielleicht die richtige Entnahmezahl nur für den Bezirk Wolfsberg.“

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