Hühnermastbetrieb in Trofaiach-Edling: Antrag des Projektwerbers in erster Instanz abgewiesen

  • Auf dieser Wiese bei Trofaiach-Edling soll ein Hühnermastbetrieb errichtet werden. Die Proteste der Anrainer zeigen erste Erfolge, der Projektantrag wurde von der Stadtgemeinde Trofaiach abgelehnt.
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Aus für den geplanten Hühnermastbetrieb in Trofaiach-Edling? Die Stadtgemeinde Trofaiach hat den Antrag des Projektwerbers abgewiesen. Die Begrüdung: Der Standort ist ungeeignet.

TROFAIACH. Gegen den auf einem Wiesengrundstück in Edling geplanten Hühnermastbetrieb gab es seit Bekanntwerden des Projektes im Dezember 2020 massive Proteste von Anrainern einer benachbarten Wohnsiedlung. Sie befürchten eine massive Lärm- und Geruchbelästigung, gesundheitliche Beeinträchtigungen wie auch eine Wertminderung ihrer Wohnhäuser. Sie verzeichnen einen ersten Erfolg: Der Antrag des Projektwerbers ist mittels Bescheid von der Stadtgemeinde Trofaiach – als Baubehörde erster Instanz – abgewiesen worden. Begründet werde das insbesondere damit, dass der Standort als ungeeignet erachtet wird.

Baubehörde erster Instanz

Der Trofaiacher Bürgermeister Mario Abl zu dieser Entscheidung: "Das Verfahren hat rund ein Jahr gedauert, in einem mehr als 80-seitigen Bescheid haben wir die verschiedenen Gutachten und Rechtsmeinungen zusammengefasst. Mit dem Resultat, dass wir dem Antrag des Projektwerbers aus Gründen der Raumordnung und klimatologischer Gegebenheiten nicht zustimmen können."
Der Projektwerber habe jetzt eine Frist von vier Wochen, innerhalb derer er einen Einspruch beim Verwaltungsgericht in Graz einbringen könne. Wie die Familie Pratter mitteilt, werde sie nach Rücksprache mit ihrem Anwalt diesen Rechtsweg beschreiten. 

Nutzungskonflikte vermeiden

„Als Gemeinderätin von Trofaiach bin ich sehr froh, dass die Baubehörde im Sinne der Anrainerinnen und Anrainer in der Edlinger Seizerstraße entschieden hat, keine Baubewilligung für eine Hühnermastfabrik zu erteilen“, betont die Grüne Gemeinderätin Eveline Neugebauer. „Im Stadtentwicklungskonzept hat der Gemeinderat 2014 festgelegt, dass Edling ein Siedlungsgebiet ist, in dem die Wohnnutzung der landwirtschaftlichen Nutzung übergeordnet ist. Und dass Nutzungskonflikte zu vermeiden sind, wobei in diesem Fall die Wohnsiedlung schon lange besteht und die Mastfabrik auf der ,grünen Wiese‘ weit weg vom Hof gebaut worden wäre. Der Schutz der Menschen vor Geruchsbelästigung und Gesundheitsgefährdung ist uns wichtig, aber auch aus Sicht des Tierschutzes ist die Turbomast von Küken zu verhindern.“
Aus Grüner Sicht muss danach getrachtet werden, die Landwirtschaft dabei zu unterstützen, in eine tierwohlgerechte und qualitative Produktion zu gehen.

"Standort ist nicht geeignet"

Die Grünen gehen davon aus, dass sich das geplante Projekt mit diesem Bescheid „erledigt hat“, so der Landtagsabgeordnete der Grünen, Lambert Schönleitner, auch wenn dem Projektwerber noch der Beschwerdeweg zum Landesverwaltungsgericht offensteht. 
Diese klare Entscheidung habe laut Schönleitner auch steiermarkweit Aussagekraft: „Das ist ein wichtiger Meilenstein, weil damit gezeigt wurde, dass man nicht an jedem Standort derartige Massentierhaltungsbetriebe bauen kann, vor allem dann nicht, wenn sie Wohngebiete massiv beeinträchtigen.“

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