Stellenabbau geplant
AT&S verzeichnet Minus von 37 Millionen Euro

AT&S verbuchte im Geschäftsjahr 2023/24 ein Minus von 37 Millionen Euro. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Der Leobener Technologiekonzern AT&S verzeichnete im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023/24 einen deutlichen Umsatzrückgang. Nach einem Ergebnis von 137 Millionen Euro im Vorjahr verbucht der Hersteller von IC-Substraten und Leiterplatten ein Minus von 37 Millionen Euro. Um Kosten zu sparen, sollen an den bestehenden Standorten bis zu 1.000 Stellen abgebaut werden. 

LEOBEN/STEIERMARK. Nach einem starken zweiten Quartal war die Nachfrage beim steirischen Leiterplattenhersteller AT&S im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24 in einigen Marktsegmenten erneut relativ schwach. Insbesondere die Märkte für mobile Endgeräte und Industrieapplikationen hätten sich deutlich abgeschwächt. Auch die Schwäche bei Servern hätte sich ausgeweitet, während es bei Notebooks und PC eine leichte Erholung gab, teilte das Unternehmen mit Sitz in Leoben-Hinterberg am Dienstag mit. 

Negatives Ergebnis

Dieses herausfordernde Marktumfeld spiegelt sich auch in den präsentierten Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2023/24 wider. Im Vergleich zum letztjährigen Rekordjahr reduzierte sich der Konzernumsatz um 13 Prozent auf 1.550 Millionen Euro (Vorjahr: 1.791 Millionen Euro). Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) reduzierte sich im Geschäftsjahr um 26 Prozent von 417 Millionen Euro auf 307 Millionen Euro, was wiederum vorrangig auf den geringeren Konzernumsatz zurückzuführen ist. Durch die konsequente Umsetzung der Effizienzprogramme konnten die negativen Effekte aus dem aktuell schwierigen Marktumfeld teilweise abgefedert werden, heißt es seitens AT&S. Ein deutliches Minus gab es beim Ergebnis: Dieses reduzierte sich von 137 Millionen Euro auf -37 Millionen

AT&S CEO Andreas Gerstenmayer ist zuversichtlich, dass sich die für die zweite Geschäftsjahreshälfte 2024/25 erwartete generelle Markterholung in der  Branche positiv auf die Nachfrage und somit die Auslastung der bestehenden Werke auswirken werde. | Foto: AT&S
  • AT&S CEO Andreas Gerstenmayer ist zuversichtlich, dass sich die für die zweite Geschäftsjahreshälfte 2024/25 erwartete generelle Markterholung in der Branche positiv auf die Nachfrage und somit die Auslastung der bestehenden Werke auswirken werde.
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Markterholung in Sicht

CEO Andreas Gerstenmayer blickt dennoch vorsichtig optimistisch auf das neue Geschäftsjahr 2024/25, in dem er AT&S wieder "auf Wachstumskurs" sieht.

"Die für die zweite Geschäftsjahreshälfte 2024/25 erwartete generelle Markterholung in unserer Branche sollte sich positiv auf die Nachfrage und somit die Auslastung unserer bestehenden Werke auswirken. Unterstützt wird das Unternehmenswachstum mit dem Start der Hochvolumen-Produktion in unseren beiden neuen Werken in Kulim und Leoben zum Ende des Geschäftsjahres."
Andreas Gerstenmayer, CEO von AT&S

Nach rund zwei Jahren Bauzeit eröffnete AT&S im Jänner dieses Jahres sein erstes Werk in Malaysia, wo IC-Substrate für die nächste Generation von Mikrochips für High-Performance Computing, Rechenzentren und KI-Anwendungen hergestellt werden sollen. Der neue Standort soll die "bereits eingeleitete Diversifizierung des Kundenportfolios bei IC-Substraten weiter voranzubringen und zusätzliche Anwendungen im Bereich von Datenmanagement und AI zu adressieren", so der CEO. 

Im Jänner dieses Jahres wurden in Malaysia sowohl das Bürogebäude (im Bild) sowie das Werk 1 eröffnet.  | Foto: AT&S
  • Im Jänner dieses Jahres wurden in Malaysia sowohl das Bürogebäude (im Bild) sowie das Werk 1 eröffnet.
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Abbau von bis zu 1.000 Mitarbeitern

Um dem Preisdruck in der Industrie entgegenzuwirken, mussten bereits laufende Effizienzprogramme intensiviert werden.  "In diesem Zusammenhang wird es neben zahlreichen anderen Kostensenkungseffekten auch zu einem Abbau von bis zu 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den bestehenden Standorten kommen", kommentierte Gerstenmayer. Bis zu 250 Stellen könnten in der Steiermark betroffen sein.

Nach 996 Millionen Euro im Jahr 2021/22 und 855 Millionen Euro 2022/23 ist man im neuen Geschäftsjahr auch mit dem Investitionsvolumen zurückhaltender. Rund 500 Millionen Euro plant das Management für das Geschäftsjahr 2024/25 – in Abhängigkeit vom Marktumfeld und den Projektfortschritten. Der überwiegende Teil dieser Investitionen soll in die IC-Substrate-Produktion in den neuen Werken in Kulim und Leoben fließen. 

PCB-Produktion bei AT&S (PCB steht für „Printed Circuit Board“) | Foto: AT&S
  • PCB-Produktion bei AT&S (PCB steht für „Printed Circuit Board“)
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Prognose angepasst

Aktuell geht AT&S davon aus, im Geschäftsjahr 2024/25 einen Jahresumsatz zwischen 1,7 und 1,8 Milliarden Euro zu erzielen. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2026/27 musste der Technologiekonzern erst vor wenigen Tagen aufgrund aktuellster Prognosen anpassen. Erwartet wird nun ein Jahresumsatz von rund 3,1 Milliarden Euro, statt der bisher angenommenen 3,5 Milliarden Euro. 
 
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