Luftburg im Prater
Das weltweit größte Bio-Restaurant

- Liebe zu den Menschen, Liebe zur Umwelt, Liebe zu den Tieren: Die passionierte Dressurreiterin Elisabeth Kolarik freut sich, dass ein Dachs unter der Terrasse der Luftburg wohnt.
- Foto: Markus Spitzauer
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Kolariks Restaurant Luftburg im Prater wurde nun ganz neu eröffnet. Das besondere daran: Es ist das größte voll bio-zertifizierte Restaurant der Welt.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Für Elisabeth Kolarik ist die Zukunft eine handfeste Angelegenheit, "die man anpacken muss" - das war schon immer so: So hat die hemdsärmelige Prater-Unternehmerin 1977 durch einen Zufall jene Luftburgen erfunden, die dem 1992 ebenfalls von ihr gegründeten Restaurant im Wurstelprater nicht nur seinen Namen geben, sondern auch im weitläufigen Gastgarten zur Freude aller Kinder aufgestellt sind.
Ihren Sinn fürs Anpacken der Zukunft hat die heute 67-jährige auch an ihren Sohn Paul Kolarik weitervererbt, der die Luftburg seit vergangenem Sommer führt: Er hat die Gelegenheit der coronabedingt verordneten Gastro-Schließzeit genützt und das familienfreundliche Traditionslokal zu einem Biolokal umgestaltet. "Gesurte Stelze, Spareribs, Kinderschnitzel und auch alle anderen Schmankerl aus unserer 200 Quadratmeter großen Küche sind schon seit 2019 voll biologisch, bisher haben aber noch die Getränke gefehlt - und damit auch das Bier", erzählt der Unternehmer beim Rundgang durch das komplett neugestaltete Restaurant in der Waldsteingartenstraße 128.
Ein Dachs unter der Terrasse
Weil man in der Familie Kolarik traditionell nichts dem Zufall überlässt, startete man eine gründliche Suche nach dem perfekt zur Luftburg passenden Bio-Bier. Fündig wurde man schließlich am anderen Ende Österreichs, nämlich in Bludenz in Vorarlberg, wo das Fohrenburger Bio-Hofbier gebraut wird: "Unser neues Stammbier!" Aber auch die anderen Posten auf der Getränkekarte sind vom Apfelsaft über sämtliche Teesorten bis hin zum Eiskaffee durchwegs bio.

- Auch das Holz der Tische stammt aus nachhaltigem Anbau.
- Foto: Markus Spitzauer
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Das Nachhaltigkeitskonzept endet aber keineswegs an der Küchentür, denn "auch das Holz unserer Tische stammt aus nachhaltigem Anbau", weiß die Seniorchefin, "genauso wie jenes der Bretter der Sonnenterrasse, unter der übrigens ein Dachs wohnt." Was nicht aus regionalen Quellen bezogen werden kann, wird in Fairtrade-Qualität eingekauft: So auch das Papier der Speisekarten, die klimapositiv produziert werden, weil ihr CO2-Fußabdruck mit neu gepflanzten Bäumen ausgeglichen wird.
Ohne Fleiß kein Preis
Aber auch sämtliche Abläufe sind sowohl im schattigen Gastgarten als auch im lichtdurchfluteten Innenbereich, der einem Glaspalast ähnelt, nachhaltig ausgerichtet, von sensorgesteuerten Wasserhähnen über biologisch abbaubare Reinigungsmittel bis hin zur hauseigenen Photovoltaik-Anlage, welche auch die drei Elektroautos des Restaurant-Fuhrparks versorgt. So ist es kein Wunder, dass im nun „größten voll biozertifizierten Restaurant der Welt" an Auszeichnungen kein Mangel herrscht: Gewinner der Bio Gastro Trophy, das österreichische Umweltzeichen, die Austria Bio Garantie, das Goldsiegel der Initiative “Natürlich gut essen” und der Umweltpreis der Stadt Wien sprechen für sich.

- ´Vor 101 Jahren hat Paul Kolariks Großvater Karl Kolarik das Schweizerhaus im Prater übernommen. ´
- Foto: Markus Spitzauer
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Sozial und ökologisch nachhaltig
Nachhaltigkeit versteht man bei Kolariks aber keineswegs nur ökologisch, sondern immer auch sozial: Schließlich rekrutiert sich das Luftburg-Team aus mehr als 25 verschiedenen Kulturen, dazu gibt es auch sieben Arbeitsplätze für Mitarbeiter mit Beeinträchtigung - für alle sind als Partnerbetrieb des Green-Chefs-Netzwerks faire Arbeitsbedingungen selbstverständlich.
Was den Umgang mit sozialen und ökologischen Ressourcen angeht, ist das Restaurant Luftburg also bemerkenswert gut aufgestellt - aber reicht das für eine gute Zukunft? "Ohne Freude an der Arbeit und Liebe zu den Menschen geht nichts", sind sich Elisabeth und Paul Kolarik einig, "jeder, der als Gast bei uns war, muss glücklich wieder rausgehen - nur darum geht es. Entweder ganz oder gar nicht."
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.