Judith Deutsch-Steg feierlich eröffnet
Der neue Steg überquert von der Holubstraße aus den Handelskai und die Donauländebahn. So bringt er die Leopodstadt ein Stück näher "ans Wasser".
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit und Gesamtkosten von rund 4.773.000 Euro wurde der Judith Deutsch Steg mit einem Fest für die Bevölkerung feierlich eröffnet.
Brückenschlag zum Freizeitparadies
„Es freut mich ganz besonders, dass nunmehr dieser seit vielen Jahren angedachte und seit 2010 geplante Brückenschlag eröffnet wird und der Bevölkerung, die sich in diesem Bereich in der Zwischenzeit mehr als vervielfacht hat, die Möglichkeit gibt, auch die Donaupromenade als Freizeitparadies zu gewinnen“, betont Bezirksvorsteher Karlheinz Hora anlässlich der Eröffnung.
Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou ergänzt: "Diese Verbindung macht das Zu-Fuß-Gehen und das Radfahren attraktiver. Ich sehe darin einen wichtigen Beitrag zu mehr Lebensqualität in der Leopoldstadt und in ganz Wien."
Barrierefrei und ein "Kraftwerk"
Der neue Steg, mit einer Gesamtlänge von 278 Meter und einer durchgängigen Nutzungsbreite von 3,5 Meter, ist barrierefrei und entspricht den neuesten Qualitätsstandards für den Fußgänger-Verkehr. Die Verbindung bildet außerdem einen Lückenschluss im immer dichter werdenden Radwegenetz der Stadt.
Auf der Aussichtsplattform des Steges ist zudem eine Solarblume mit 2,3 kW Leistung angebracht, deren Sonnenstrom ins Netz gespeist wird. "Die Anlage ist ein Symbol dafür, dass erneuerbare Energien in Wien am Vormarsch sind", so Vassilakou.
Wien muss ans Wasser
Schon bei der Leitbilderstellung für das Nordbahnhofgelände im Jahre 1992 wurde die Anbindung an die Donau als wichtiger Schritt erachtet und überlegt in welchen Abschnitten Brückenverbindungen notwendig sind. Der Slogan „Wien an die Donau“ hat hier dann in einem ganz kleinen Teil eine erste Realisierung erfahren.
"Wichtig wird es sein, diesen Weg der Brückenschläge in entsprechender Form auch weiter fortzusetzen", betont Bezirksvorsteher Karlheinz Hora abschließend und verspricht gemeinsam mit der Vizebürgermeisterin: "Der nächste Steg kommt bestimmt!"
Technische Details:
Material: Stahlbeton, da wartungsarm
Breite: 3,5 Meter
Länge: 278 Meter
366 Kubikmeter verbauter Beton (= zweieinhalb Mal der Stephansdom)
Gewicht: 915 Tonnen
Herstellung: Taktschiebeverfahren (= die fertigen Tragwerke wurden über eine Spannweite von 60 Metern über die Brücke geschoben. Dabei entstanden Zugkräfte von 280 Tonnen)
Zur Sache:
Die Namensgeberin Judith Deutsch war in den 1930er Jahren eine der besten Schwimmerinnen Österreichs und musste als Jüdin vor den Nazis fliehen. Der Steg soll somit ein Zeichen der Erinnerung an sie setzen.
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