Integrationshaus
Senka Ahmetovic ist die Heldin der Leopoldstadt
Senka Ahmetovic setzt sich mit viel Engagement für andere ein. Für ihre Arbeit im Integrationshaus wurde sie zur Heldin der Leopoldstadt gewählt.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Herzenswärme, Empathie, viel Engagement und ein Blick über den Tellerrand: Das sind jene Eigenschaften, die Senka Ahmetovic auszeichnen. Und genau deshalb wurde sie von ihren Kollegen im Integrationshaus als Alltagsheldin der Leopoldstadt nominiert.
„Einmal Integrationshaus, immer Integrationshaus“, hält die studierte Juristin für sich fest. Denn auch, wenn sie heuer in Pension geht, wird sich auch dann noch ehrenamtlich für das Integrationshaus in der Engerthstraße tätig sein. Kaum verwunderlich, unterstützt Ahmetovic dieses bereits seit dessen Anfangszeiten.
„Ohne den vielen ehrenamtlichen Helfern wären viele Institutionen in der Leopoldstadt nicht so erfolgreich", lobt Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ) dieses ehrenamtliche Engagement. Deshalb ließ er es sich auch nicht entgehen, der Leopoldstädter Heldin höchstpersönlich zu ihrer Auszeichnung zu gratulieren.
Während des Krieges nach Wien
Wie jene, die im Integrationshaus Unterstützung erhalten, wurde auch Ahmetovic nicht in Österreich geboren. Die gebürtige Bosnierin kam während des Krieges 1992 nach Wien. "Ich konnte kein Deutsch, hatte ein zwei Wochen altes Baby und mein Studium wurde nicht anerkannt", erinnert sie sich. Deshalb hat Ahmetovic zunächst als Reinigungskraft im Integrationshaus begonnen.
Nach einem Praktikum bei Gericht und der Geburt ihres zweiten Kindes hat sie wieder im Integrationshaus gearbeitet und sich von der Hausinformation zur Beraterin und Bezugsbetreuerin hochgearbeitet. Dank ihres Mannes konnte die Familie in der Dienstwohnung im Integrationshaus leben.
Große Stütze für Jugendliche
Obwohl Ahmetovic darauf geachtet hat, dass sie Privates und Berufliches trennt, war sie für viele unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge eine Art Patenmama. „Ich habe mit den Jugendlichen geplaudert, wir sind gemeinsam auf ein Eis gegangen, habe sie zu hausinternen Veranstaltungen eingeladen und war für die Jugendlichen jederzeit bei Notfällen erreichbar“, so die Juristin. Was so bescheiden klingt, sehen ihre Kollegen bei der Nominierung etwas anders, denn: Ahmetovic hat immer mehr geleistet als sie musste und mit vollem Einsatz für andere gekämpft.
„Das Integrationshaus und anderen zu helfen sind meine Lebensaufgabe“, sagt die Alltagsheldin. Und genau deshalb will sie auch in der anstehenden Pension weiterhin ehrenamtlich im Integrationshaus helfen. Aber auch abseits davon hat sich Ahmetovic für die Pension einiges vorgenommen: Sie will Freunde und Bekannte öfter treffen, schwimmen gehen, mit Yoga beginnen und alles tun, wofür lange Zeit keine Zeit war. „Und ich möchte in mein Lieblingsland reisen, nach Italien und in die Toskana. Das habe ich schon geplant“, lacht Ahmetovic.
Die Sendung Wiener Heldinnen gibt's sonntags um 19 Uhr auf W24 zu sehen.
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