Polizei im Großeinsatz
Wiener Häftling nach Spitalsbesuch auf der Flucht
Freitagmittag hat ein Häftling einen Krankenhausaufenthalt für seine Flucht genutzt. Laut ersten Informationen soll es sich um einen Insassen der Justizanstalt Josefstadt handeln, die Suche nach dem Häftling läuft.
WIEN/LEOPOLDSTADT. In Wien ist es am Freitag zu einer Flucht eines Häftlings gekommen. Als erstes berichtete "Heute.at" darüber. Das Bundesministerium für Justiz (BMJ) bestätigt den Bericht auf Anfrage von MeinBezirk.at
"Wir bestätigen die Entweichung eines Untersuchungshäftlings aus der gesperrten Abteilung eines Krankenhauses. Die Nacheile der Justizwachebediensteten, unterstützt durch Einheiten der Polizei, wurde umgehend eingeleitet und es wurde in weiterer Folge die Fahndung eingeleitet", erklärt eine Sprecherin des Ministeriums.
Der Insasse der Justizanstalt (JA) Josefstadt war aus medizinischen Gründen in einer gesperrten Abteilung des Ordensspitals der Barmherzigen Brüder (Johannes-von-Gott-Platz 1, 2. Bezirk) untergebracht. Dies hatte er offensichtlich genutzt, auch menschliches Versagen dürfte laut dem BMJ für den entflohenen Häftling mitverantwortlich sein: "Zum aktuellen Fall ist festzuhalten, dass die bisher bekannten Umstände auf dienstliches Fehlverhalten einzelner Bediensteter hindeuten. Die abschließende Beurteilung und damit etwaige einhergehende disziplinarrechtliche Schritte bleiben den Ergebnissen der genauen und bereits eingeleiteten internen Prüfung vorbehalten."
Fahndung läuft
Von Seiten der Polizei Wien heißt es, dass - Stand 14.20 Uhr - der Sucheinsatz nach dem Häftling noch läuft. Laut dem Bericht von "Heute.at" soll der Mann im Verdacht stehen, ein Mitglied einer kriminellen Vereinigung gewesen zu sein. Er wurde aber noch nicht verurteilt.
Eigene Abteilung im Spital
Auch bei den Barmherzigen Brüdern bestätigt man, dass es zu dem Vorfall gekommen ist. Der Häftling war demnach auf der sogenannten Inquisitenstation, die für die Insassen der JA Josefstadt bereitsteht: "Dort werden unter anderem Häftlinge untergebracht, welche stationär aufgenommen werden müssen, zum Beispiel nach Operationen. Dort befinden sich natürlich auch Beamte der Justiz zur Überwachung", erklärt Spitalssprecher Patrick Schlager gegenüber MeinBezirk.at
Warum der Häftling dort betreut werden musste, kann nicht mitgeteilt werden. Auch wie es ihm gelungen ist, aus dem eigentlich gesperrten Bereich zu fliehen, ist noch Teil der Ermittlungen. Entwarnung gibt es jedenfalls für die anderen Anwesenden im Ordensspital: "Weder Ärzte noch Pfleger und Patienten wurden durch den Vorfall verletzt."
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