Fair teilen – ohne Parkplätze
Grüne wollen „Shared Space“ in Gabelsbergergasse • VP-Walter: „Wohin mit den Autos?“
Eine Straße für alle. Klingt gut, aber nicht alle Anrainer sind davon begeistert.
Die Grünen Leopoldstadt fordern einen „Shared Space“ (siehe bz-Info) für die Gabelsbergergasse. Das heißt: Fußgänger, Autofahrer, Radler dürfen den Straßenbereich gleichberechtigt nutzen.
„Sie ist eine kurze Straße ohne Durchzugsverkehr“, erklärt Wolfgang Kamptner seinen Antrag in der Bezirksvertretung. Zwei Schulen und ein Kindergarten liegen in dem Bereich. „Die Gabelsbergergasse könnte daher als Freizeit- und Spielraum für die Schüler dienen.“ Parkplätze gäbe es kaum in der Gasse, aber Kamptner verweist auf die geplante Garage am Nordbahnhofgelände.
„Wollten Eltern einbeziehen“
„Wir wollten den ,Shared Space‘ in der Verkehrskommission diskutieren“, so VP-Klubobmann Harald Skribany. Natürlich mit Vertretern der Schulen und Eltern.
„Rund 30 Parkplätze werden hier vernichtet, wenn das Projekt ,Straße fair teilen‘ kommt“, warnt VP-Gemeinderat Norbert Walter. Auch eine Wohnsammelgarage, die ja noch nicht fertig sei, müsse man sich leisten können.
Die Betreiber vom Espresso Lovcen fürchten sich jedenfalls vor einem Parkplatzklau: „Dann können wir hier zusperren“, so der Cafétier und verweist auf den Tischler und die Kfz-Werkstätte in der Gabelsbergergasse.
„Noch ist nichts fix“, weiß Bezirksvorsteher Kubik. Nun prüfen Fachleute, ob und wie „Shared Space“ in der Gabelsbergergasse möglich sein könnte.
Das Projekt „Straße fair teilen“
„Straße fair teilen“ oder „Shared Space“ – das Büro Vassilakou erklärt den sperrigen Begriff:
• Eine Straßenfläche für Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer – alle gleichberechtigt.
• Im Prinzip ist jede Straße dafür geeignet, auf der es ungefähr in gleichem Maße Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gibt.
• keine getrennten Gehsteige
• Die „Shared Space“-Fläche sollte höher liegen als die umliegenden Straßen
• Bodenbelag in einer Farbe
• Parkplätze sollten nur in bestimmten Ausnahmefällen vorgesehen sein.
• keine Verkehrszeichen
• Lieferverkehr bleibt möglich.
• Die Umsetzung von „Straße fair teilen“ liegt bei den Bezirken.
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