Geschichte und Abenteuer
Eindrücke aus Sardinien (2)

20.09.2022 auf der Bootsfahrt zur  Grotta di Nettuno. Vor uns der "schlafende Riese".
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  • 20.09.2022 auf der Bootsfahrt zur Grotta di Nettuno. Vor uns der "schlafende Riese".
  • hochgeladen von Helmut Gring

Am zweiten Tag fuhren wir vom Osten nach Westen über die Schnellstraße von Olbia über Sassari nach Alghero.

Die Fläche von Sardinen (24.090 km²) ist etwa so groß wie Wien, Niederösterreich und Burgenland.

In der autonome Region Sardinien wird hauptsächlich Italienisch gesprochen obwohl Sardisch als eigene Sprache anerkannt ist.

Unsere Reiseleiterin, eine Sardin, erzählte uns von den Bemühungen der Verwaltung diese romanische Sprache nicht aussterben zu lassen.

Gerade in Alghero gibt es einen katalanisch gefärbten sardischen Dialekt, der an die Eroberung der Stadt durch das Haus Aragon im Jahre 1354 erinnert.

Die Katalanen (das Haus Aragon) bauten die Festung aus und vertrieben die einheimische Bevölkerung.

Deshalb wird diese Stadt manchmal das kleine Barcelona genannt und auch die mittelalterliche Stadtbefestigung stammt noch aus dieser Zeit.

Für die Besichtigung dieser schönen Stadt blieb uns nicht viel Zeit, aber die Stadtmauer und die Kathedrale beindruckten uns sehr.

Einschub  aus der Geschichte Sardiniens:

Gegründet wurde die Küstenstadt Alghero im 11.Jahrhundert von der Familie Doria aus Genua als Festung gegen die Sarazenen.

Natürlich war Sardinien schon vorher besiedelt und es wurde hier schon 150.000 Jahre alte menschliche Spuren gefunden.

Auch heute finden sich hier noch über 3000 Nuraghen, das sind turmartige Steinbauten, die aus der 1600 v.Chr. entstandene Nuraghenkultur stammen.

Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. brachten die Punier den Süden und Westen Sardiniens unter Kontrolle und begannen ihren Teil der Insel großflächig für die Landwirtschaft zu roden und Landarbeiter anzusiedeln.

Die punischen Städte Sardiniens wurden als einzige nach dem Vorbild Karthagos regiert. Sie besaßen eine Volksversammlung unter dem Vorsitz zweier Sufeten, die nur für ein jeweils nach ihnen benanntes Jahr im Amt waren. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die militärische Übernahme der Insel durch die Römer im Jahr 238 v. Chr. politische sehr wichtig war. Die Archäologie zeigte, dass Sardinien noch lange, nachdem der jüngere Scipio im Jahr 146 v. Chr. Karthago zerstört hatte, von der punischen Kultur geprägt blieb.

Bis zum Ersten Punischen Krieg waren die punischen Bewohner Karthagos nominell die Herren der Insel, obwohl sie nie ins Landesinnere vorstießen, das noch weit bis in die römische Zeit (ab 238 v. Chr.) weitgehend autonom war (Barbarenland).

Nach der römischen folgte die achtzigjährige Besetzung durch die Vandalen ab 455 n. Chr.

Die byzantinische bzw. oströmische Besetzung begann dann 534, als der kaiserliche Feldherr Belisar die Inseln im westlichen Mittelmeer eroberte.

599 drängte Papst Gregor der Große die örtlichen Bischöfe, die zahlreichen Heiden Sardiniens gewaltsam zum Übertritt zum Christentum zu zwingen.

Mit der Eroberung von Sulcis im Jahre 704 brach eine mehr als zweihundertjährige Phase an, in der die Araber immer wieder die Küsten der Insel überfielen. Ein Großteil der Küstenbevölkerung flüchtete ins Innere der Insel.

Eine dauerhafte arabische Eroberung konnte  1014/15 verhindert werden, nachdem Mudschahid von Dénia mit Hilfe von 120 Galeeren schon große Teile der Küstengebiete erobert hatte. Die italienischen Küstenstädte waren durch die arabische Operationsbasis auf Sardinien militärisch bedroht. Durch Vermittlung von Papst Benedikt VIII. schlugen 1016 die Flotten der Seemächte Genua und Pisa die Araber und verdrängten Mudschahid wieder von der Insel.

Pisa erhielt Sardinien offiziell als päpstliches Lehen, Genua beherrschte den Norden.

Der Staufer Friedrich II. (1198–1250), König von Sizilien, ernannte 1239 seinen illegitimen Sohn Enzio zum König von Sardinien (1239–1249, † 1272), wovon der Status der Insel als Königreich herrührt, der bis zum Aufgehen im Königreich Italien 1861 erhalten blieb. Sardinien fiel später, ebenso wie Sizilien, zunächst dem Königreich von Aragon (1323–1409) zu, das den sardischen Reichsstatus erneuerte, und gehörte seit dem frühen 16. Jahrhundert in Personalunion zum Königreich Spanien.

Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger fiel Sardinien nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 an die österreichische Linie des Hauses Habsburg, wurde jedoch schon 1720 von Österreich – im Tausch gegen Sizilien – an das Herrscherhaus von Savoyen abgetreten, das 1714 mit dem Besitz von Sizilien einen Königstitel erworben hatte und denselben nunmehr auf den Besitz Sardiniens gründete. Das neu entstandene Königreich Sardinien mit seiner Hauptstadt Turin und seinen Provinzen Savoyen und Piemont hatte seinen geographischen Schwerpunkt jedoch auf dem italienischen Festland.

Im Zuge der italienischen Einigung wurde der Herrscher Sardiniens Viktor Emanuel II. (1849–1878) im Jahre 1861 König von Italien. 

Von Alghero aus war der "schlafende Riese" schon gut zu sehen und wir fuhren etwas später mit einem Boot in diese Richtung zur Grotta di Nettuno eine riesige Tropfsteinhöhle.

Man kann die Grotte auch über sehr viele Stufen (angeblich über 600!) zu Fuß erreichen, aber wir wählten den abenteuerlicheren Weg in das Innere der Höhle über den stark schwankende Anlegesteg unseres Schiffes.

Die Grotte ist sehenswert und meine Fotos können die Größe der Höhle und die riesigen Tropfsteine  nicht wirklich zeigen.

Nach diesem Abenteuer fuhren wir wieder mit dem Schiff zurück zu unserem Bus.

Beim Rückweg besichtigten wir die bekannte Abteikirche Santissima Trinità di Saccargia (Kirche der Dreifaltigkeit).

Diese Kirche mit der schwarzweißen Fassade ist noch ein Überrest eines verlassenen und verfallenen Kamaldulenserklosters  (die Kamaldulenser wurden von einem Benediktiner, Romuald von Camaldoli, gegründet ) und wegen einer Säule mit Kuh wird sie auch sa acca argia ( die gefleckte Kuh) genannt.

Sie ist ein Beispiel für die romanische Architektur des 12. Jahrhunderts und erinnerte mich ein wenig an die sizilianische Kathedrale in Cefalu, wahrscheinlich weil auch hier die Altarfresken  den byzantinischen Einfluss zeigen.

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