Vorgartenmarkt: Alt-Standler haben Angst vorm Winter
Am Vorgartenmarkt herrscht derzeit nur drei Tage pro Woche reges Treiben. Das spüren vor allem die alteingesessenen Standler.
Ein Markt braucht offene Standln
"Gleich nach der Neueröffnung im Frühjahr ging das Geschäft so gut wie schon lange nicht", erinnert sich Dragan Nucic, seit 20 Jahren am Markt. Er betreibt einen Gemüse- und einen Blumenstand, und zwar jeden Tag der Woche. "Dann kam die Ferienzeit, und damit der erste Einbruch. Nach dem Sommer hielt die Flaute an, bis heute." Er fürchtet, dass jetzt im Winter das Geschäft noch mehr zurückgeht. Die einzige Lösung wäre ein regelmäßiger Marktbetrieb aller, offene Standln, "Und einen gute Bäcker!"
35 Euro Tageslosung sind keine Seltenheit
Über fast leere Kassen klagt auch Fleischer Ilija Dinic. Schuld daran seien vor allem die geschlossenen Rollbalken in der Nachbarschaft, die würden nämlich die letzten paar Kunden vertreiben. Gleich gegenüber sind die Rollbalken sogar nicht nur an gewissen Tagen herunten, sondern immer, außer es wird gerade ausgeliefert. Marktverkauf gibt es dort nie. Dazu Alexander Hengl vom Marktamt: "Es stimmt, dass es am Vorgartenmarkt sogenannte Lagervergaben gibt. Diese Praxis stammt noch von vor 30 Jahren, als Standflächen auch als reines Lager vergeben wurden." Heute ginge das nicht mehr, aber wer ein altes Lagerrecht hat, behalte es auch. Daneben sind auch andere Geschäfte geschlossen. Zwei werden gerade umgebaut, in eines soll ein Biobäcker einziehen. Und dann die neuen Standler, die nur von Donnerstag bis Samstag anwesend sind. "Ich würde mir einen Vollbetrieb wünschen, aber leider genügt vom Gesetz her ein Dreitagesbetrieb, um einen Stand zu betreiben." Wer allerdings nur die Hälfte der Zeit anwesend ist, verstärkt natürlich den verwaisten Eindruck am Markt. Genauso wie die Lager-Rollbalken. „Es gab eine ähnliche Situation am Hannovermarkt. Dort haben aber alle in der schwierigen Anfangszeit durchgehalten und offen gehabt und heute ist der Markt einer der beliebtesten und besten Wiens“, ergänzt Alexander Hengl.
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