Karmeliterviertel: Mit Elan ins neue Einkaufsjahr
Das Viertel Taborstraße und Karmelitermarkt will durch Qualität und junge Medien neue Kunden ansprechen.
LEOPOLDSTADT. Kleine Cafés reihen sich an Bankfilialen, daneben gibt es Schlüsseldienste und Spielwaren, und ausgefallene Möbel- und Designmode gelten als Geheimtipp: Die Geschäfte des Einkaufsviertels Taborstraße und Karmelitermarkt sind vielseitig. Junge Concept Stores finden sich hier ebenso wie alteingesessene Handwerksbetriebe.
Trotzdem ist das Einkaufs-image des Viertels nicht sehr gut. Vereinsobmann ist Thomas Klugt, dem das Designmöbelgeschäft byThom gehört, in dem er unter anderem zu Möbelstücken umgebaute Flugzeugtrolleys verkauft. Er hat ein Ziel: „Wir wollen unser Viertel über die Bezirksgrenzen hinaus bekanntmachen.“ Gemeinsames Marketing, die Nutzung der sozialen Medien sowie Großveranstaltungen sollen das Viertel auch für Nicht-Leopoldstädter interessant machen.
60 Kaufleute sind im Verein engagiert. Eine ist Silvia Gattin, die Mode und Einrichtungen verkauft, die von ihren Reisen inspiriert wurden. „Intensive Pressearbeit und eine bewusste Auswahl und Produktion von Modellen hat uns auch ein sehr gutes Weihnachtsgeschäft beschert", berichtet sie. Allerdings sei das Weihnachtsgeschäft stark von der Lage und der Branche der Unternehmen abhängig gewesen. „Das Kaufverhalten hat sich in manchen Branchen verlagert – Designmöbel werden heute das ganze Jahr stark nachgefragt", ergänzt Klugt.
Gemeinsam gegen Amazon
Gemeinsam will das Einkaufsviertel gegen die Konkurrenz durch den Onlinehandel und Großflächenanbieter ankämpfen. Die Unternehmer bei ihrer Onlinepräsenz zu unterstützen, sieht Klugt deshalb als wichtige Herausforderung des Vereins. „Viele Unternehmer nutzen nicht die volle Bandbreite der Kommunikation und wissen nicht, was ihnen dies bringen könnte.“
Skeptisch betrachtet er die Diskussion über geringere Kammergebühren: „Weniger Gebühren heißt auch weniger Förderungen und weniger Chancen, etwas in einem Grätzel zu bewirken.“ Gefördert werden Aktionen wie Lesungen, Kochkurse oder Präsentationen, um das Viertel gesamt bekanntzumachen. Gesteigertes Interesse der Kunden kann auch wieder neue Unternehmen anlocken und die vorhandenen Leerstände füllen, so die Hoffnung der Einzelhändler rund um die Taborstraße.
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