Jazzcafé Zwe kämpft mit der Schließung
Das Leopoldstädter Institution "Zwe" steht kurz vor dem Aus. Aufgrund von Besuchermangel kann Helmut Rainer die Rechnungen nicht begleichen. Die Jazz-Fans helfen mit einer Crowdfunding-Aktion.
LEOPOLDSTADT. Das Who is Who der Wiener Jazzszene trifft sich hier abseits der Konzertbühnen um entspannt zu jammen. Das Jazzcafé Zwe ist eine Leopoldstädter Institution der Branche. Doch die könnte bald Geschichte sein. Wenn nicht genug Geld erwirtschaftet werden kann, muss das Café ab Ende August schließen.
Steigt man die Treppe hinunter zum Zwe präsentiert sich ein klassischer Jazzclub: verraucht und dunkel mit einer kleinen Bühne und einer Bar im hinteren Bereich des Raumes. Die Bühne ist bereits mit Equipment für die nahende Jam-#+session bestückt.
Vor 10 Jahren war ein simples Café geplant – ein lang ersehnter Traum, den sich Helmut "Zwe" Rainer auf Anstoß seiner Frau Ursula Mertens erfüllen konnte. Doch der Plan änderte sich mit dem Kauf eines Klaviers. Roman Schwaller, ein Jazzmusiker aus der Nachbarschaft, nahm dies als Anlass, hier gemütliche Sessions zu veranstalten.
Das Konzept wurde von den Musikern und Zuhörern sehr gut aufgenommen und hat sich etabliert. Nun gibt es beinahe täglich Livemusik in dem kleinen Jazzlokal.
Rettung durch Crowdfunding
Jeder erwirtschaftete Cent wurde in die Renovierung und ins musikalische Equipment investiert. Das loben auch die Musiker besonders am Zwe. Die Haupteinnahmen werden durch Eintrittspreise erzielt. Seit letztem Herbst sinken jedoch die Besucherzahlen und damit auch die Einnahmen. Erklären kann sich das Wirtenpaar den Rückgang nicht.
Diesen Sommer kamen sie in finanziellen Notstand und konnten Rechnungen nicht begleichen. Doch da die Verhältnisse zwischen Wirt und Musikern beinahe familiärer Natur sind, startete Roman Schwaller ein Crowdfunding-Projekt, um dem Jazzcafé über die Runden zu helfen. Wie groß die Familie ist, zeigte sich, als bereits nach wenigen Tagen mehr als die zu erreichende Summe gesammelt war. Damit lassen sich nicht nur ausständige Rechnungen begleichen, sondern auch ein kleiner Polster für schwere Zeiten anlegen. Doch darauf ausruhen können sie sich nicht, denn ohne steigende Besucherzahlen wird die Situation erneut kritisch.
Zur Sache
Wer dem Café unter die Arme greifen will, kann auf der Crowdfunding-Plattform www.leetchi.com unter "Spendenaufruf zur Rettung des Zwes" Geld spenden.
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