Buchrezension: Trash - von Andy Mulligan
Durch Zufall bin ich über das Buch von Andy Mulligan gestolpert. TRASH ist ein Jugendroman, der aber auch so manchen Erwachsenen nachdenklich machen dürfte. Auf den Müllhalden Manilas suchen drei Jungs (stellvertretend für ihre Generation) nach Verwertbarem. Wer im behüteten Europa aufwächst, kann sich kaum vorstellen, was die Müllkinder durchmachen müssen. Als Leser schwankt man zwischen Betroffenheit und Faszination in Bezug auf den Einfallsreichtum der Kinder, die sich jeden Tag aufs Neue an die unmenschliche Bedingungen anpassen.
Ratte, Gardo und Raphael haben sich mit ihrem Dasein auf der Müllhalle weitgehend abgefunden, den großen Traum vom Glück aber nie aufgegeben. Dieser Traum scheint plötzlich in greifbare Nähe zu rücken, als sie eine Tasche mit Geld finden. Doch die Tasche ist erst der Anfang einer Spur, die tief in den Korruptionssumpf der landesweiten Politik führt. Ehe die Jungs es sich versehen, werden sie von der Polizei gejagt.
Die Handlung ist frei erfunden, orientiert sich aber über weite Strecken am Lebensalltag vieler Menschen in Manila, die ein Leben lang durch den Müll kriechen müssen. Am Ende des Buchs verrät Andy Mulligan, dass er heute selbst in Manila lebt.
Fazit: Die Story bereitet ein ebenso wichtiges wie bedrückendes gesellschaftspolitisches Thema auf. Die Identifikation mit den Jungs klappt trotz oder vielleicht auch wegen der großen Unterschiede perfekt. Man fiebert mit, freut sich über ihre winzigen Erfolge im täglichen Überlebenskampf und hofft, dass die Geschichte ein gutes Ende nimmt.
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