Buchrezension: 'DEAD SEA - Meer der Angst' von Tim Curran
Mit einer Mischung aus Horror und Si-Fi muss man rechnen, wenn man sich auf "Meer der Angst" einlässt. Im Mittelpunkt der Story steht das Bermudadreieck. Wie in unzähligen Zeitungsberichten der letzten Jahrzehnte dokumentiert, bildet sich dort gern plötzlicher Nebel. Kein Wunder also, dass die Vermisstenlisten immer länger werden.
Ohne zu verraten, in welchem Jahr das Geschehen spielt, schickt der Autor ebenfalls ein Schiff Richtung Bermudadreieck. Neben der Besatzung befinden sich Arbeiter und Techniker an Bord - eine Mischung mit recht unterschiedlichen Charakteren. Spätestens beim Lesen des Klappentextes weiß man, dass sie ihr Ziel nicht erreichen, sondern auch dieses Schiff vom Nebel verschluckt wird. Aber alles, was hier in die Dunstsuppe einfährt, muss irgendwo anders wieder herauskommen.
Für den passenden Empfang auf der anderen Seite sorgen - wir ahnen es schon - nicht etwa Poobär und seine Freunde, sondern all jene Kreaturen, die man in der Hölle nicht mehr haben wollte.
Nebel und Meer mit all ihren Facetten bleiben dem Leser über die gesamte Buchlänge erhalten und sorgen für die nötige Atmosphäre beim Lesen. Besonders einprägsam ist ein Mann namens Saks - definitiv kein Sympathieträger - aber gut ausgearbeitet und sich selbst treu (zumindest über weite Strecken). Seine Wortwahl ist deftig, und er bleibt (auch durch seine Taten) in Erinnerung.
Die Geschichte ist insgesamt gut erzählt, bietet aber leider nicht genug Spannung für 761 Seiten. Stellenweise sind die Beschreibung und Gedanken schon sehr ausschweifend und verleiten zum Querlesen. Im letzten Drittel drängt sich das Gefühl auf, dass die Luft beim Autor raus war und (irgendein) Ende her musste. Und so kam es dann auch.
Fazit: Ein erfahrener Lektor hätte die Story vermutlich auf 500 Seiten gekürzt, denn 500 Seiten Spannung sind besser als 761 Seiten mit Durchhängern.
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