Buchrezension: Der steinerne Kreis von Jean-Christophe Grangé
Falls überhaupt, sollte man das Buch auf dem Klo lesen. Wahrscheinlich lässt sich aber sogar dort die Zeit besser nützen. Es ist mir unerklärlich, wie der Autor nach "Flug der Störche" und "Die purpurnen Flüsse" so abstürzen konnte.
Dass es esoterisch wird, deutet der Klappentext bereits an, aber dass es sich dann so schmerzhaft und zäh liest, das ist schon eine Klasse für sich. Inhaltlich geht es um ein adoptiertes Kind, das ein geheimes Wissen in sich trägt. Diane, Tierforscherin und Adoptivmutter besagten Kindes, kennt keine Skrupel: Während harmlose Leser von ihr "nur" zu Tode gelangweilt werden, fährt sie gegen die russischen Elitesoldaten im Buch ihr volles Programm auf. In der einzigen Actionszene verfällt Mama-Kampfmaschine derart tief in den Angriffsmodus, dass sie gar nicht merkt, wie sie drei Gegner mit deren eigenen Waffen erledigt. Okay, das ist Inspector Jacques Clouseau auch schon passiert, aber der war dabei wenigstens witzig.
Was also macht man mit dem Schinken, wenn man keinen offenen Kamin hat? Eventuell könnte das Buch bei einer Frankreichreise weiterhelfen - vorausgesetzt eine Sonneneruption hat gerade alle GPS-Satelliten lahmgelegt. Die seitenlangen Fahrtbeschreibungen zwischen den nicht annähernd so spannenden Handlungsinseln sind nämlich derart detailliert, dass der Autor kaum eine Seitengasse unerwähnt gelassen hat. Gut möglich also, dass manch ein Tourist deshalb doch noch sein Hotel findet.
Fazit: Wenn Grangé auch nur einen Funken Anstand besäße, müsste er sich öffentlich von dem Text distanzieren. Den Mist kann er unmöglich selbst geschrieben haben.
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