MAN-Werk besetzt
"Keine Kriegsgeräte vor unserer Haustür produzieren!"
Am Montag Vormittag besetzen Aktivisten der Rise Up 4 Rojava und der Klimagerechtigkeitsbewegung die Eingänge von Rheinmetall MAN in Wien-Liesing. Sie fordern, dass das Unternehmen aufhört, Kriegsgeräte zu exportieren, insbesondere Truppentransporter und Militär-LKWs, die an die Türkei verkauft werden. Die BezirksZeitung sprach mit Demonstranten.
WIEN/LIESING. „Alle gemeinsam gegen Krieg! Kein Krieg, kein Statt, kein Patriarchat!“, skandierte Montagfrüh eine Gruppe von Besetzern der Rheinmentall MAN. Vier junge Aktivisten kletterten auf das Vordach des Bürogebäudes und verharrten dort mehrere Stunden, bevor sie von Polizei und Feuerwehr weggetragen wurden.
„Wir wollen nicht, dass vor unserer Haustür Kriegsgeräte produziert werden. Stattdessen wollen wir eine soziale und ökologische Transformation der Rüstungsindustrie“, so Karl von der antimilitaristischen Organisation „Rise up 4 Rojava“. Besonders kritisieren die Demonstrierenden, dass Transporter in Länder exportiert werden, die Menschenrechtsverletzungen begehen, so wie etwa die Türkei, die gegen die kurdische Bevölkerung vorgeht.
„Wollen auch Arbeiterinnen erreichen“
Die Besetzung wurde von einer Kundgebung im Ausmaß von etwa fünfzig Leuten begleitet. Das Polizeiaufgebot jedoch überstieg diese Zahl bei weitem. Mehrere Polizeiautos sperrten die gesamte Brunner Straße und räumten die Besetzung schlussendlich mit Hilfe der Wiener Feuerwehr.
Die Demonstrierenden betonten, dass es sich bei dem Protest nicht um eine Attacke auf die Arbeiter bei Rheinmetall MAN handle, sondern auf die Chefs des Unternehmens. „Unser Protest [...] richtet sich gegen den Konzern, also eure Chefs. Diese verdienen mit eurer Arbeit eine Menge Geld und setzen euch immer weiter unter Druck. Euren Chefs geht es nur um den eigenen Profit“, heißt es in einem Flyer, der sich an die Angestellten bei MAN richtet.
Auch Lobau-Besetzer dabei
Auch Aktivisten der Klimagerechtigkeitsbewegung zeigen sich mit der MAN-Besetzung solidarisch. Der Bezug zwischen Antimilitarismus und Ökologie ist für den Sprecher Karl klar: „Krieg bedeutet auch immer die Zerstörung von Lebensgrundlagen. Allein die Existenz des Militärs ist ein Klimakiller. Gleichzeitig werden auch bei der Kriegsführung Boden verseucht und die Lebensgrundlage von Menschen zerstört.“ Deswegen schlossen sich auch Aktivisten des Jugendrats, eine der Mitorganisatorinnen der Lobau Besetzung, dem Protest gegen Rheinmetall MAN an.
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