Verkehr
Kommt das Teilzeit-Parkpickerl in Liesing?

- Das Teilzeit-Parkpickerl soll die Parkplatzsituation in Liesing bald verbessern.
- Foto: bz
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Wegen des Pendlerverkehrs schlägt Bezirkschef Gerald Bischof (SPÖ) ein „Teilzeit-Parkpickerl“ für Liesing vor. Die Stadt will die Verkehrssituation prüfen, in Niederösterreich soll es neue Garagen geben.
LIESING. Rund 170.000 Menschen pendeln Tag für Tag aus dem Raum Mödling nach Wien. Viele, die nicht mit Öffis fahren oder die Park-and-Ride-Anlagen benützen, blockieren mit ihren Autos Tag für Tag Liesings Parkplätze rund um die S-Bahn- und U6-Stationen.
Bezirksvorsteher Gerald Bischof schlägt nun ein "Teilzeit-Parkpickerl" von 9 bis 14 Uhr vor, um dem Pendlerverkehr beizukommen: "Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir verhindern das Dauerparken und ermöglichen unseren Bewohnern etwa Gäste zu empfangen." Auch das Einkaufen in Liesings Geschäften am Nachmittag wäre für Bewohner des Umlands durch die Teilzeit-Lösung weiter möglich.
Durch das Parkpickerl wären Auto-Pendler gezwungen, ihr Auto schon vor der Stadtgrenze stehenzulassen. Niederösterreich müsste in diesem Fall nachrüsten, meint Bischof: "Die Autobus-Frequenzen müssten gesteigert werden." Damit könnte man auch einige Pendler dazu veranlassen, generell auf Öffis umzusteigen.
Zieht Niederösterreich mit?
Bischof schlägt auch vor, die Wiener Kernzone 100 des Verkehrsverbunds Ost Region (VOR) auf die Umlandgemeinden auszuweiten - und so mit günstigeren Tarifen den Anreiz zum Umstieg weiter zu erhöhen.
Bis 2023 sollen in Niederösterreich zwölf zusätzliche Parkgaragen Autopendler zum Umstieg auf Öffis animieren, so in Leobersdorf, Wiener Neustadt, Mödling und Perchtoldsdorf. Zwei davon sind Park-and-Drive-Garagen, also Parksammelpunkte bei Autobahnauffahrten: Dort sollen Pendler Fahrgemeinschaften bilden, um dann immerhin nur mit einem Auto weiter nach Wien zu fahren.
Vassilakou ist nicht dagegen
Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) begrüßt den Vorschlag aus Liesing grundsätzlich - überraschend deshalb, weil der Teilzeit-Vorschlag des 19. Bezirks im Juni 2018 von ihr abgelehnt wurde: "Das Teilzeit-Parkpickerl ist eine von mehreren möglichen Varianten. Es geht um die Wirksamkeit, in Döbling hat eine Teilzeit-Lösung keine ausreichende Wirkung."
Bezirkschef Bischof merkt an, dass man gemeinsam mit der Verkehrsstadträtin vor einigen Wochen eine Verkehrsanalyse bei der Planungsabteilung in Auftrag gegeben hat. Dabei soll insbesondere das Gebiet rund um die U6-Stationen dahingehend untersucht werden, ob Bezirkspendler oder Niederösterreicher dort parken. "Auf Basis der Studie werden Experten dann konkrete Maßnahmen empfehlen", heißt es von Vassilakou. "Sobald das Ergebnis da ist, schauen wir weiter", sagt Bischof.
Für Thomas Mück (ÖVP) ist wichtig, dass "alle Parkpickerl-Varianten auf den Tisch gelegt werden und sich die Liesinger dann entscheiden können."
Cordula Höbart (Grüne) über das Teilzeit-Parkpickerl: "Zuerst müssen alle Fakten auf den Tisch, dann können wir über Details reden. Es sollte keinesfalls eine Mogelpackung werden, sondern Entlastung bringen. Das war die Zielsetzung unseres Antrags an die Stadt, Lösungen zur Parkraumbewirtschaftung aufzuzeigen. Bessere öffentliche Anbindungen zum Umland, sowie leistbare Tarife sind das Um- und Auf um Menschen nachhaltig zum Umsteigen zu bewegen. Das sind wir der Umwelt und unserer Lebensqualität einfach schuldig."
Roman Schmid (FPÖ): „Es gibt nicht einmal annähernd ausreichend Park-and-Ride-Stellplätze am Stadtrand und entsprechende Öffi-Anbindungen, da die Bundesländer Wien und Niederösterreich eine entsprechende Aufrüstung vernachlässigen. Bischof soll nicht die Liesinger Autofahrer sowie die Einpendler aus Niederösterreich und dem Burgenland für die Versäumnisse der Wiener SPÖ büßen lassen.“
Bezirkschef Gerald Bischof hat noch ein Argument für das Teilzeit-Parkpickerl: "Von 9 bis 14 Uhr wäre es natürlich auch billiger als die anderen Zeitzonen. Damit kommen wir auch von der Abzocke-Debatte weg, denn in Liesing geht es uns um Lebensqualität."


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