Die Macht der Werbung
Ein kritischer Blick auf unser Konsumverhalten am Beispiel "Wasser".
Region (es). "Kristallklar, Quellwasser, reich an Mineralien, direkt aus den Alpen"- so oder ähnlich hat man die Werbeslogans der Konzerne in Erinnerung. Die Marketingunternehmen vermitteln uns seit Jahren zunehmend erfolgreich, wie gesund und erfrischend, wie ursprünglich und naturbelassen das abgefüllte, mineralhaltige Wasser nicht sei.
Ob es jetzt mit viel oder wenig Kohlensäure, ganz ohne oder mit irgendwelchen Aromen versetzt ist, alles nur zu unserem Besten. Trinkgenuß pur.
Milliarden Flaschen Wasser werden so Jahr für Jahr weltweit umgesetzt. Überall gibt es Wasser zu kaufen, teilweise hunderte oder tausende Kilometer weit transportiert. In allen möglichen Gebinden, allen voran die Plastikflasche zum Wegwerfen.
Wenn man das nun ohne Vorurteil, mit kritischen Blick aus österreichischer Sicht betrachtet, ergibt sich folgendes Bild:
Wasser, das wohl am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt, kommt bei uns in bester Qualität aus der Wasserleitung, die jeder Zuhause hat.
Ausgehend von den Quellen in unseren Voralpen, gefasst in permanent kontrollierten Brunnen und eingeleitet in das öffentliche Wassernetz, steht es in jedem Haus in bester, kontrollierter Qualität zur Verfügung.
Die Überdüngung und damit einhergehende Nitratbelastung des Trinkwassers ist in unserer Heimat kein wirkliches Thema, die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen ist durch den hohen Waldanteil und die Topographie nicht in dem Ausmaß wie im flachen Teilen des Landes möglich.
Daraus resultiert, dass unser Trinkwasser oft qualitativ besser ist, als abgefülltes Flaschenwasser, das in Plastikgebinden monatelang in Regalen auf Konsumenten wartet.
Wenn man nun zusätzlich die katastrophale Ökobilanz der Plastikflaschen betrachtet, die ja aus Erdölprodukten hergestellt werden und hunderte Jahre für die Verrottung brauchen, wird die Sache mit dem Verkaufsschlager "Wasser" immer unverständlicher. Auch die Sammlung und thermische Verwertung (das Verbrennen) der Plastikabfälle macht die Sache nicht besser. Umstritten ist auch Wasser in Glasflaschen. Diese Mehrwegflaschen erleben zwar oft viele Umläufe, der Wasserverbrauch und Aufwand beim Reinigen ist aber auch erheblich, wodurch sie sich nicht wirklich am Markt behaupten können.
Wir im Voralpenland haben aber noch andere Vorteile. Wir verfügen über viele bodenständige Betriebe, die z.B. Säfte aus der Region herstellen. Naturbelassen und in bester Qualität gibt es Dirndlsaft, Birne oder Apfel als Durstlöscher im Sommer.
Bekommt man da nicht Lust auf Hollundersaft mit klarem, bestem Wasser aus der Region?
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