Aliens im Bezirk gelandet!
Fremde Pflanzenarten erobern unseren Bezirk. Ein Lokalaugenschein.
BEZIRK LILIENFELD. Japanischer Staudenknöterich, indisches Springkraut oder amerikanische Goldrute. Viele eingeschleppte Pflanzenarten vermehren sich explosionsartig und verdrängen heimische Arten. Die Bezirksblätter haben sich in der Region umgesehen.
Reinhard Hagen, Bürgermeister von Kleinzell und hauptberuflich beim Landesforstdienst des Landes Niederösterreich tätig, kennt das Problem: "Alle drei genannten Pflanzenarten befinden sich im Vormarsch und verursachen dadurch eine Arealeinschränkung bzw. -verdrängung heimischer Pflanzen. Die Bekämpfung der Neophyten gestaltet sich schwierig", so der Experte. "Das Problem der Zunahme der Neophyten (Eindringlinge) dürfte ein Symptom und wachsendes Problem (neue Schädlinge, neue Krankheiten, Verarmung der heimischen Fauna) des Klimawandels darstellen", weiß das Kleinzeller Gemeindeoberhaupt.
Auch beim niederösterreichischen Naturschutzbund kennt man dieses wachsende Problem natürlich schon lange. "Begünstigt werden die Invasoren durch Änderungen im Klima. Die Goldrute beispielsweise hält einen späten Frost im Frühling nicht gut aus. Dieser ist allerdings selten geworden in den letzte Jahren", erklärt Pflanzenexperte Lukas Kühschelm.
Schuld an der Misere sind wir Menschen selbst. "Der japanische Staudenknöterich wurde als Zier- und Futterpflanze für Bienen von Imkern ausgesetzt und vermehrt sich nun rasend schnell", weiß Kühschelm.
Kleine Bestände im Garten kann man laut den Experten durch häufiges Mähen meist wieder unter Kontrolle bringen. Bei großen Beständen ist allerdings eine Beweidung durch Schafe oder Ziegen sinnvoll. Auch sollte man geschnittene Pflanzen nicht auf den Kompost oder in der Biomülltonne entsorgen, da sich sonst wieder neue Bestände bilden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.