Brutalo-Ehemann hortete Waffenarsenal
BEZIRK (mg). Als eine Nachbarin völlig aufgelöst, mit Schürfwunden und Prellungen vor seiner Türe stand, rief ein Mann aus dem Bezirk Lilienfeld die Polizei. Im Zuge der Ermittlungen im Zusammenhang mit der handgreiflichen Auseinandersetzung des Ehepaares stießen die Beamten im vergangenen Mai auf ein riesiges Arsenal von zum Teil verbotener Waffen.
Nur für wenige Exemplare besaß der 50-jährige Chemiker auch die entsprechenden Genehmigungen. Darüber hinaus befanden sich einerseits im Haus, andererseits in einem Weinkeller im Waldviertel unter anderem Schalldämpfer, Übungshandgranaten, Selbstlader, Sprengkapseln, ein Panzerabwehrrohr, sowie jede Menge Faustfeuerwaffen, wobei der Chemiker die Waffen in seinem Haus scharf geladen hatte.
Er habe Besuch von Trunkenbolden gehabt und fürchte sich vor Einbrechern, so der Beschuldigte zu seiner Rechtfertigung gegenüber der St. Pöltner Richterin Doris Wais-Pfeffer. In seinem Weinkeller habe er sogar Sprengfallen ausgelegt – eine Vorsorge bei eventuellen Einbruchsversuchen. Geschossen habe er nur auf Mäuse und Dosen, behauptete der Angeklagte, bestritt jedoch den Vorwurf von Staatsanwältin Barbara Kirchner, seine Frau getreten, geschlagen und bedroht zu haben.
„Ich habe schon geglaubt, jetzt ist es aus mit mir“, meinte die Noch-Ehefrau des Chemikers zu dem eskalierten Streit. Er sei schon öfter aggressiv gegen sie gewesen. Diesmal sei er sie, nach einer gemeinsam konsumierten Flasche Wodka, sogar noch angesprungen, habe sie zu Boden getreten und gewürgt. Als sie mit dem Handy die Polizei verständigen wollte, habe er gedroht, dass er dann zuerst sie und danach die Polizisten erschießen werde.
Nach sechs Monaten in Untersuchungshaft beließ es Wais-Pfeffer bei einer bedingten Freiheitsstrafe von 13 Monaten und einer Geldstrafe in Höhe von 12.200 Euro. Ein Antigewalttraining und Bewährungshilfe sollen den Chemiker von weiteren Strafhandlungen abhalten (nicht rechtskräftig).
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