Einbrechen aus Jux und Tollerei
BEZIRK LILIENFELD. „Das war alles nur aus Jux und Tollerei?“, versuchte der St. Pöltner Richter Markus Grünberger das Motiv zweier Burschen aus dem Bezirk Lilienfeld zu hinterfragen, die wegen zehn Einbrüchen, Sachbeschädigung und Hehlerei vor Gericht landeten.
Laut Staatsanwalt Patrick Hinterleitner waren die Angeklagten zwischen Herbst 2017 und Juli 2018 kriminell unterwegs, wobei der 18-Jährige Beute im Wert von insgesamt rund 500 Euro, sein 17-jähriger Komplize Diebsgut im Wert von etwa 120 Euro einsackte. Der Jüngere entleerte darüber hinaus auch einen Feuerlöscher, dem Älteren legte Hinterleitner auch Hehlerei zur Last, nachdem er auch Beute aus Alleingängen des Mitangeklagten annahm. Zu Schaden kamen dabei unter anderem die Freiwillige Feuerwehr von St. Aegyd, deren Verkaufsstände geplündert wurden und gleich dreimal das Parkbuffet in Lilienfeld.
Diebstahl im Spital
„Es ging uns hauptsächlich um Getränke“, erklärte der 17-Jährige zur Beute befragt. Teilweise habe man Weißwein, Cola u.s.w. getrunken, den Großteil zu Hause, gemeinsam mit Messer, Pfefferspray, Motorradsturzhelm, Schirmkappe und anderer Beute gelagert. Das meiste habe man den Geschädigten wieder zurückgebracht, der 17-Jährige habe mittlerweile mit den Opfern auch Lösungen zur Wiedergutmachung in die Wege geleitet. Darunter übergab er auch im Krankenhaus Lilienfeld, wo er als Schnupperlehrling tätig war, 200 Euro, die in einer Schachtel fehlten. Das Geld stammte von den Kollegen, die für eine 50-er Feier gesammelt hatten.
"Zu blöd" für Arbeit
Zu ihrem bisherigen Arbeitsleben befragte, meinte der Jüngere, dass er nach einem Lehrjahr gekündigt wurde. „Der Chef hat gesagt, dass ich zu blöd bin.“ „Ich habe einmal zwei Schnuppertage gemacht“, berichtete der 18-Jährige, der zwar nur bei acht Einbrüchen dabei war, als junger Erwachsener jedoch eine höhere Strafe, nämlich sechs Monate (nicht rechtskräftig), ausfasste, als der 17-jährige Jugendliche, der mit fünf Monaten (rechtskräftig) davonkam. Beide Strafen wurden bedingt ausgesprochen, Grünberger ordnete für die Probezeit von drei Jahren allerdings Bewährungshilfe an und entließ das Duo mit der Warnung: „Hände weg von allen krummen Sachen!“
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