Traisen
Für halbseits gelähmte Tochter: "Die ÖGK hilft uns nicht!"
Ein Jahr ist es her, als Karin Bertl aus Traisen einen Schlaganfall hatte. Seitdem ist sie halbseitig gelähmt und kann nicht sprechen. Ihre Mutte wünscht sich nur eines: Mehr Unterstützung durch die Österreichische Gesundheitskasse.
TRAISEN. Angefangen hat alles bei einem normalen Abend. "Karin ist mit Freunden grillen gegangen. Sie hat vorher schon über Nackenschmerzen geklagt und das wurde nicht besser. Ihre beste Freundin Karin Krickl hat gemerkt, dass das nicht normal ist und einen Krankenwagen gerufen. Der hat sie dann ins Landesklinikum gebracht", erzählt die Mutter Heidi Bertl aus Traisen.
Dort stellte sich heraus, dass Karin zwei Aneurysmen im Kopf hat – eines davon ist geplatzt. Ein schwerer Schlaganfall folgte.
Die Zeit danach war für Familie Bertl nicht leicht.
"Karin war in einigen Kuren und Therapien. Es ist sogar schon besser geworden und es besteht Hoffnug, dass es einmal wieder komplett gut wird. Doch bis dahin bräuchten wir eigentlich einen Steh auf-Rollstuhl sowie ein Pflegebett. Doch das wird von der ÖGK nicht genehmigt", so Heidi Bertl.
"Die ÖGK hilft uns nicht!"
"Ich will nicht streiten über jeden kleinsten Handgriff. Ich möchte nur einmal ein Problem ansprechen, dass sicher 99 Prozent der Österreicher haben", sagt Heidi Bertl. Nachdem ihre 33-Jährige Tochter einen Schlaganfall hatte, ist ein Jahr vergangen.
"In dieser Zeit, und auch jetzt, haben uns viele Leute geholfen. Zum Glück habe ich so ein gutes persönliches Netzwerk, denn von der ÖGK konnte ich nur wenig Hilfe erwarten. Meine Bekannten und Freunde waren es, die uns in dieser schweren Situation unterstützen. Dafür möchte ich allen herzlich danken."
Auch das Case-Management bei der ÖGK Lilienfeld ist laut Bertl ein "gut aufgestelltes Team. Die haben wirklich versucht uns zu helfen. Was man von der Hauptstelle in St. Pölten leider nicht behaupten kann. Da bestimmen Ärzte über das Schicksal von Menschen die sie nur vom Papier her kennen!"
"halbwegs normales Leben"
Besonders unverständlich ist für die Traisnerin die Tatsache, dass weder ein Pflegebett noch ein Aufsteh-Rollstuhl bewilligt wurden.
"Von ihnen kam die Antwort, dass der Rollstuhl nur zu therapeutischen Zwecken verwendet wird und nicht zur Verselbstständigung beiträgt. Dabei weiß jeder Laie, dass ein Mensch der ein Jahr im Bett liegt so ein Hilfsmittel braucht. Für den Muskelaufbau, die Organe etc. Alles was ich will, ist meiner Tochter ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen!"
Doch noch Hoffnung?
Besonders unverständlich ist für die Mutter die Tatsache, dass weder ein Pflegebett noch ein Aufsteh-Rollstuhl bewilligt wurden. Walter Sohler von der ÖGK St. Pölten erklärt:
"Die Österreichische Gesundheitskasse ist um eine Klärung und Lösung dieser Angelegenheit bemüht. Unser zuständiger Fachbereich hat sich den Fall genau angesehen und setzt sich mit dem Medizinischen Dienst in Verbindung, um eine schnelle Lösung für die geeigneten Heilbehelfe/Hilfsmittel für Karin Bertl zu suchen. Das ist uns sehr wichtig. Gleich im Anschluss werden wir den Kontakt mit der Mutter suchen und ihr alles Weitere mitteilen", so Sohler.
Vielleicht besteht also noch Hoffnung für entsprechende Hilfe.
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