Lilienfeld, das Volk der Pendler
Laut AK-Studie pendelt mehr als die Hälfte der Lilienfelder Arbeitnehmer. Jobs im Bezirk sind Mangelware.
BEZIRK LILIENFELD. Einer, der die Probleme der Lilienfelder Pendler aus langjähriger eigener Erfahrung bestens kennt, ist Armin Vadlejch. Wie die überwiegende Mehrheit fährt der Hainfelder mit dem eigenen Auto zur weit entfernten Arbeitsstätte. Aus gutem Grund. "An einem normalen Wochentag bin ich mit dem Auto und den Wiener Öffis nach einer Stunde und 10 Minuten in der Firma. Wenn ich per Bahn von Hainfeld losfahre, brauche ich zweieinhalb Stunden. Nur für die Hinfahrt", weiß Vadlejch.
Vorbild Berlin
Der Hainfelder hätte jedoch eine Lösung parat: "Mein Vorschlag wäre eine Lösung wie etwa in Berlin. Dort werden Autopendler an der Stadtgrenze in kostenlosen Parkplatzanlagen mit U-Bahn-Anschluss abgefangen."
"Gemischtes" Pendeln
Die Arbeiterkammer Niederösterreich untersucht bereits seit 25 Jahren im Fünfjahresrhythmus die Entwicklung der Pend-lerzahlen. Aktuell pendelt mehr als die Hälfte der berufstätigen Niederösterreicher in einen anderen Bezirk oder anderes Bundesland in die Arbeit – doppelt so viele wie bei der ersten Untersuchung. Nur ein Viertel findet einen Arbeitsplatz in der Wohngemeinde. Kein Wunder also, dass jeder Lilienfelder Arbeitnehmer laut aktueller Mediaanalyse 93 Minuten pro Tag im Straßenverkehr verbringt. "Viele Pendler aus dem Traisen- und Gölsental nutzen jedoch nicht die heimische Bahnlinie. Um Zeit zu sparen fahren sie mit dem Auto bis St. Pölten und steigen dort in den Zug Richtung Wien", berichtet Lilienfelds Arbeiterkammerleiter Burkhard Eberl. Aus diesem Grund fordern auch viele einen für Berufstätige sinnvollen Fahrplan für die Bahnlinie im Bezirk.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.