Lilienfeld: Rekord bei Wildunfällen
Hochsaison für Wildunfälle: In einem Jahr kamen im Bezirk Lilienfeld 257 Rehe unter die Räder.
BEZIRK LILIENFELD (mg). "Lilienfeld ist ein großer und relativ naturbelassener Bezirk. Daher ist es nicht verwunderlich, dass bei uns die meisten Verkehrsunfälle mit Wildtier-Beteiligung passieren", erklärt Bezirksjägermeister Martin Schacherl. Doch es wurden bereits Maßnahmen getroffen, diese Zahlen zu senken.
Gewöhnungseffekt möglich
"An der B 20 von Freiland bis Annaberg wurden optische und akustische Abweiser montiert, die das Wild von der Überquerung der Straße abhalten sollen. Das funktioniert bis jetzt sehr gut. Natürlich kann niemand vorhersagen, ob sich nicht im Laufe der Zeit eine Art Gewöhnungseffekt bei den Tieren einstellt", so Schacherl. Im Gölsental komme es verstärkt zu Unfällen mit Rehen, während im Raum St. Aegyd-Türnitz-Annaberg auch Zusammenstöße mit Hirschen vorkommen. "Ein ausgewachsener Hirsch bedeutet natürlich aufgrund seiner Masse schon eine erhebliche Gefahr für die Insassen des Fahrzeugs", warnt der Bezirksjägermeister. Er appelliert an die Vernunft der Autolenker: "Man kennt die gefährlichen Zeiten, wie etwa jetzt im Herbst oder im Frühjahr, und die Straßenabschnitte mit verstärktem Wildwechsel. Hier ist Vorsicht geboten." Ganz verhindern wird man seiner Meinung nach Wildunfälle nie können. "Im Frühjahr grünen die Wiesen im Tal zuerst. Das ist für das Wild natürlich verlockend, es kommt von den Bergen herab und quert die Straßen", so Martin Schacherl.
Gefahren ignoriert
Marion Seidenberger vom ÖAMTC warnt auch beim Autolenken vor einem Gewöhnungseffekt. "Fährt man eine Strecke öfters und es passiert nichts, schleicht sich Routine ein, Gefahrenhinweise werden nicht mehr wahrgenommen", so die Verkehrspsychologin. Bei Sichtkontakt mit Wildtieren sollte man bremsen, das Fernlicht abdrehen und hupen.
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