Lilienfeld: Weniger Wildunfälle

- Rehe queren die Straßen verstärkt im Gölsental, im oberen Traisental kommt es auch zu Unfällen mit Hirschen.
- Foto: Archiv
- hochgeladen von Markus Gretzl
Maßnahmen zeigen Wirkung: Kollisionen mit Reh & Co sanken abschnittsweise um bis zu 80 Prozent.
BEZIRK LILIENFELD. Der Herbst ist jene Jahreszeit, den viele Autofahrer besonders fürchten. Zu recht, denn es sind jene Wochen, in denen Wild auf der Straße besonders häufig anzutreffen ist.
Erfreuliche Entwicklung
"Allgemein kann ich feststellen, dass die Zahl der Verkehrsunfälle mit Wild rückläufig ist. Dies ist vor allem auf Maßnahmen der Jägerschaft gemeinsam mit der Straßenverwaltung und eines Prokjektes der BOKU (Universität für Bodenkultur) unter der Führung von Wolfgang Steiner zurückzuführen. Es werden auf stark vom Wild genutzten Wechseln, die über eine Bundes- oder Landesstraße führen, Reflektoren montiert, die zum Teil auch akustisch wahrnehmbar sind. An diesen Abschnitten haben wir Rückgänge bis zu 80 Prozent", berichtet Bezirksjägermeister Martin Schacherl. Zudem arbeite die Jägerschaft des Bezirkes gemeinsam mit der Polizei an einem Modell, um auch die Kommunikation bei Wildunfällen zu verbessern.
114 Verletzte bei Wildunfällen
„In dieser Jahreszeit kommt es aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse zu besonders vielen Unfällen mit Wildtieren“, weiß man im österreichischen Versicherungsverband VVO. Im vergangenen Jahr wurden in Niederösterreich 114 Personen bei Wildunfällen verletzt, Todesfälle waren hier keine zu verzeichnen. Österreichweit verunglückte im Jahr 2015 eine Person bei einem Wildunfall tödlich.
Regionale Unterschiede
Im Gölsental kommt es verstärkt zu Unfällen mit Rehen, während im Raum St. Aegyd-Türnitz-Annaberg auch Zusammenstöße mit Hirschen vorkommen.
Das Kuratorium für Verkehrssicherheit, der österreichische Versicherungsverband VVO und der österreichische Landesjagdverband empfehlen, mit einer bewussten Fahrweise, angepasster Geschwindigkeit und aufmerksamer Beobachtung des Straßenraums das Risiko eines Unfalls mit Wildtieren zu verringern. Marion Seidenberger vom ÖAMTC warnt vor einem Gewöhnungseffekt: "Fährt man eine Strecke öfters und es passiert nichts, schleicht sich Routine ein, Gefahrenhinweise werden nicht mehr wahrgenommen".
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