Rehschädel statt Pilze
Hainfelderin machte auf der Schwammerlpirsch in den Wäldern der Bernau einen grausigen Fund.
HAINFELD. Steinpilz, Parasol, blutiger Rehschädel - auf einen dieser drei Funde hätte Elke (Name auf Wunsch der Leserin geändert) gerne verzichtet. "Während ich in der Bernau Pilze suchte, wurde mein Hund an der Leine unruhig und zerrte in eine andere Richtung. Dort fanden wir den abgeschnittenen Rehkopf. Das Blut war noch frisch", erinnert sie sich an den schaurigen Fund.
"Tätersuche"
Und sie stellt die berechtigte Frage: Wer macht so etwas? Bezirksjägermeister Martin Schacherl bietet mehrere Lösungsmöglichkeiten: "So wie ich das Bild sehe, könnte das Haupt von einem Fuchs oder Luchsriss stammen. Füchse trennen das Haupt von ihrer Beute ab und verschleppen es", so der Türnitzer. "Unmöglich. Der Kopf wurde mit einem feinsäuberlichen Schnitt abgetrennt", kontert die Pilzesucherin. Wilderei schließt sie ebenso wie Martin Schacherl aus.
"Luderplatz"
"Es könnte aber auch von einem Luderplatz stammen, wo es von einem Jäger, der sein Wild selbst verwertet, für die Aasfresser hingebracht wurde", bringt Lilienfelds Bezirksjägermeister eine weitere Möglichkeit ins Spiel. Dabei handelt es sich um eine jagdliche Einrichtung zum Anlocken von fleischfressenden Tieren. Die Anlockung dient der Bejagung und der Beobachtung. Als Lockmittel werden Teile von Tieren verwendet.
"Einfach nur grauslich"
Damit stößt der Bezirksjägermeister bei der Tierfreundin auf Unverständnis: "Sollte es so gewesen sein frage ich mich, warum der Jäger diesen Tierleichenteil nicht irgendwo entsorgt, sondern an einem Platz ablegt, wo Wanderer und Pilzesucher darüber 'stolpern'. Das ist doch wirklich grauslich". Lilienfelds Bezirksjägermeister versteht die Aufregung nicht: "Man sollte diesem Fund keine große Dramatik beimessen". Die Hainfelder Naturfreundin kann ihm nicht beipflichten: "Ich möchte mich wie viele andere Menschen bei einem Waldspaziergang erholen und keine abgeschnittenen Tierköpfe finden".
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