Lilienfeld rettet den Nikolaus
Religiöse Feste an Kindergärten stehen unter Kritik. Mehrheit will an Traditionen festhalten.
BEZIRK LILIENFELD. Wintermarkt statt Christkindlmarkt, Lichterlfest statt Martinsfeier. Religiöse Bräuche stehen immer öfter im Zentrum der Kritik. Besonders an Schulen und Kindergärten sorgt das Thema für Aufregung. Wir haben Kindergärten im Bezirk Lilienfeld befragt, ob der Nikolaus „Hausverbot“ bekommt oder weiter Geschenke bringen darf.
"Unsere Tradition"
In einer Online-Umfrage der Bezirksblätter stellt Mario Winkler aus St. Aegyd klar: "Unsere Toleranz anderen Kulturen gegenüber nimmt immer bizarrere Formen an. Welchen Grund soll es haben, dass wir unsere Bräuche nicht mehr ausleben sollen?".
Auch Verena Asake Bertl-Ogundele aus St. Veit meint: "Wer nicht will, dass sein Kind an dem Brauchtum teilnimmt,der soll das Kind an diesem Tag zu Hause lassen. Brauchtum sollte gelebt werden".
Interesse wecken
Auch Anna Willomitzer aus St. Aegyd will weiterhin den Nikolaus in den Kindergärten der Region sehen: "Unsere Kultur lassen wir nicht verkommen. Wir versuchen, die anderen Kulturen dafür zu interessieren".
Religiöse Figur
Kathrin Heim kann sich diesen Meinungen nicht anschließen: Mich würde es nicht stören, wenn man den Nikolaus aus dem Kindergarten ausklammert. Nicht jede Familie ist religiös und der Nikolaus ist ja grundsätzlich eine religiöse Symbolfigur".
Türkische Herkunft
Mario Daurer gibt zu bedenken: "Warum sollten Kinder aus türkischstämmigen Familien ein Problem mit dem Heiligen Nikolaus haben? Dieser Mann, den wir Österreicher so verehren, lebte in der heutigen Türkei".
Margit Redl vom Kindergarten St. Veit erklärt: "Zu uns kommt der Nikolaus natürlich, wie in alle Landeskindergärten. Auch Kinder mit Migrationshintergrund haben kein Problem mit dem Fest. Es ist eine sehr schöne Tradition, die wir auf jeden Fall erhalten wollen".
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