1000 Jahre Leonding

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LEONDING. Leonding begeht heuer ein besonderes Jubiläum: die erste urkundliche Erwähnung vor 1000 Jahren als „liutmuntinga“. „Die Entwicklung der Stadt Leonding ist eine Erfolgsgeschichte. Die heute viertgrößte Stadt Oberösterreichs ist nicht nur als Wirtschaftsstandort attraktiv, sondern auch wegen ihrer Lebensqualität bei allen Generatio-nen als Lebensmittelpunkt äußerst gefragt“, erklärt Bürgermeister Walter Brunner.

1000 Jahre liegen zwischen „liutmuntinga“ und „Leonding“. Von der ersten urkundlichen Erwähnung bis zur viertgrößten Stadt Oberösterreichs wird Leonding von einer bewegten Geschichte begleitet. Die Entwicklung Leondings „Von der Urzeit bis 1013“ und „Vom Dorf zur Stadt“ wird im Turm 9 – Stadtmu-seum Leonding im Rahmen einer Dauerausstellung nachgezeichnet.
Leonding ist Jahrtausende altes Siedlungsland, dies belegen Funde aus der Steinzeit. Die erste urkundliche Namensgebung als liutmuntinga liegt zwischen 1013 bis 1045. Seit 1100 ist Leonding ein fester Ort mit Pfarre.
Die Stadt Leonding hat eine beachtliche Entwicklung gemacht. Leonding ist eine prosperierende Stadt und hat große strukturelle Veränderungen durchgemacht, die auch zu einem Wandel im Ortsbild führten: Dominierten zu Beginn die bäuerlichen Strukturen, vollzog sich in den letzten zwei Generatio-nen der Wandel vom Dorf zur Stadt. Damit wandelte sich auch die Lebensweise von der bäuerlichen zur städtischen, wenngleich dörfliche wie bäuerliche Strukturen teilweise erhalten blieben.

Bevölkerungswachstum als städteplanerische Herausforderung

Leonding erlebte eine regelrechte Bevölkerungs-Explosion. Um 1900 waren es noch 3800 Einwohne-rinnen und Einwohner, nach Kriegsende stieg die Bevölkerungszahl rasch an. 6000 Menschen lebten zu dieser Zeit in Leonding, in den 80er Jahren überschritt die Bevölkerungsanzahl bereits die 20.000er Grenze. „Derzeit zählt die Stadt insgesamt 28.237 (per 1.8.2013) Bewohnerinnen und Bewohner, Tendenz nach wie vor steigend“, betont Brunner.

In den 50er Jahren wurden in erster Linie Wohnsiedlungen gebaut und zwei Drittel der Erwerbstätigen pendelten nach Linz. Neue Firmen und Fabriken brachten zunehmend Arbeitsplätze in die Stadt. Leonding wurde als Wohnstadt und Lebensmittelpunkt immer attraktiver und bekam vermehrt städti-schen Charakter.
Das spiegelte sich auch in Flächenwidmungsplänen wider: 1953 wurde das Konzept „Leonding als Gartenstadt“ vorgestellt, In der 140.000 Einwohnerinnen und Einwohner Platz finden sollten. Mit der Erreichung dieser Bevölkerungszahl wurde erst in 100 Jahren gerechnet..
1974 formulierte die Gemeinde Leonding neue Ziele der Raumordnung. Diesmal sollte Leonding zu einer Stadt mit 60.000 Menschen werden.

Stadterhebung 1975

Am 27. Oktober 1975 wurde Leonding offiziell zur Stadt. Durch die Stadterhebung wurden Linzer Eingemeindungspläne, die immer wieder auftauchten, endgültig obsolet. Im Zuge der Stadterhebung kam es zu einem Umdenken in der Stadtentwicklung. Leonding als Nachbarstadt von Linz sollte keine Trabantenstadt werden. Es wurde auch in der Planung von wesentlich weniger Einwohnerinnen und Einwohnern ausgegangen.

Die Stadt Leonding baute eine eigene Infrastruktur auf, Kanal- und Wasserbauten wurden errichtet und Kindergärten, Horte, Schulen, Jugendzentren, Freizeitanlagen, Seniorenheime, Tagesheimstätten sowie Einsatzzentren von Blaulichtorganisationen sind entstanden.

Bei allen Bautätigkeiten fanden die Grünzüge Berücksichtigung, ihre Erhaltung ist bis heute in den Flächenwidmungsplänen festgelegt. Die Erkenntnis, dass eine zu starke Verdichtung kontraproduktiv für die Entwicklung der Stadt ist, hat sich durchgesetzt, große soziale Probleme wären schließlich die Folge. Die Sprengung der beiden Wohntürme am Harter Plateau 2003 war nicht nur notwendig, sondern symbolisch für diese Einschätzung.

Stadtentwicklung: Leonding in sensibler Phase

In den letzten Jahren ist Leonding an einen Punkt gekommen, an dem es sensible Entscheidungen zu treffen gilt: Wie viel Zuzug und Verdichtung verträgt die Stadt noch? Wie soll Leonding in Zukunft aussehen?
„Die Leondingerinnen und Leondinger sind Experten für ihren Lebensraum. Daher habe ich 2010 einen Stadtentwicklungsprozess mit Bürgerbeteiligung initiiert. Ein Jahr lang wurden in Arbeitsgruppen mit rund hundert Bürgerinnen und Bürgern Ziele für die fünf definierten Kernthemen der Zukunft erarbeitet“, sagt Brunner. Die Kernthemen sind: öffentlicher Verkehr, Energie, qualitatives Wachstum, Entwicklung eines attraktiven Zentrums, Leondinger Identität. (Siehe Anhang 1).

Im Rahmen der Stadtentwicklung wurde ein verbindliches Bürgerbeteiligungsverfahren ins Rathaus mit Gemeinderatsbeschluss im September 2011 implementiert. Das Verfahren beinhaltet zwei wesent-liche Elemente: Ein Antragsrecht und ein Recht auf Planungsmitwirkung. Für die Abwicklung wurde ein Gremium eingerichtet: Der Bürger/innen-Beteiligungsausschuss (BBA).
Der BBA tagte bis dato viermal, mit den eingerichteten Themengruppen gab es insgesamt acht Sitzungen.

Leonding – eine Erfolgsgeschichte
Leonding ist eine ausgezeichnete Stadt: Sie wurde als „Junge Gemeinde“, als „Seniorenfreundliche Gemeinde“ und für das Kinderbetreuungs-Angebot mit der Note „1A“ ausgezeichnet. Die Stadt Leonding ist aber auch „Gesunde Gemeinde“, „Klimabündnis Gemeinde“ und im Herbst steht die Zertifizierung als Energiespar-GEMeinde an.
Abgesehen von den Auszeichnungen für das Soziale und Energie ist Leonding auch ein attraktiver Wirtschaftsstandort, große und international tätige Firmen wie Rosenbauer, Banner, Poloplast, Ebner und andere haben aufgrund der strategisch günstigen Lage hier langfristig ihren Standort in Leonding und sind wichtige Arbeitgeber in der Region. 2013 werden 1.186 Einzelunternehmer und 955 Kommu-nalsteuerpflichtige gezählt. In Leonding gibt es mittlerweile mehr als 13.000 Arbeitsplätze.

Leonding bietet Lebensqualität für Menschen jeden Alters. Leonding verfügt über eine „1A“-Kinderbetreuungs-Infrastruktur. insgesamt werden 1200 Kinder in städtischen Kinderbetreuungsein-richtungen und 143 in privaten Einrichtungen betreut (Stand 1.1.2013). Zwei Eltern-Kind-Zentren stehen Eltern mit ihren Kindern mit vielen Angeboten zur Verfügung.
Die Jugend kann sich in zwei Jugendzentren und einem Jugendtreffpunkt, der auch arbeitsmarktpoliti-sche Angebote für ältere Jugendliche und junge Erwachsene hat, treffen und gemeinsam Zeit verbrin-gen. Die Produktionsschule und der sozialökonomische Betrieb „Vehikel“ helfen jungen Menschen, im Arbeitsleben Fuß zu fassen.
Ältere können ihren Lebensabend einerseits durch altersgerechte und betreubare Wohnformen und andererseits durch die bunten Programme in den fünf Tagesheimstätten genießen. Derzeit gibt es 80 betreubare Wohneinheiten in Hart, 40 altersgerechte Wohneinheiten in St. Isidor und 40 betreute Wohnungen in der Lebensoase Doppl. Im Zentrum Leondings sollen 50 sogenannte betreute betreuba-re Wohneinheiten entstehen.
Menschen jeden Alters und in jeder Lebenssituation, ob Single oder mit Familie, finden aufgrund des qualitativ hochwertigen Wohnbaus erschwinglichen Wohnraum.

Auch finanziell hat die Stadt Leonding eine solide Basis, Leonding ist keine Abgangsgemeinde. Walter Brunner dazu: „Es ist gelungen, dass sich die Stadt auch im Budgetjahr 2013 ohne große haushaltsmäßige Vorbelastung bewegen kann. Notwendige Investitionen in die Infrastruktur können somit getätigt werden.“ In Leonding wird viel in den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen, Jugendzentren und in altersgerechte wie betreubare Wohnformen investiert, nachdem es eine große Nachfrage gibt. „Ich sehe es als Kernaufgabe einer Stadt, allen Menschen Einrichtungen und Leistun-gen der Daseinsvorsorge unabhängig von Alter und materieller Leistungsfähigkeit zur Verfügung zu stellen. Das ist auch essentiell für den sozialen Zusammenhalt einer Gemeinde“ meint Brunner weiter. Leonding bietet unzählige Freizeit-, Sport- und Kulturangebote, das intensive Vereinsleben in allen Stadtteilen trägt das Seine zum sozialen Zusammenhalt bei. Überregional bekannt ist Leonding durch das Kunstfestival „leonart“ und den „sprichcode – Leondinger Jugendpreis für Sprache und Fotografie“. Aber auch die „Doppl:PunktLIVE“-Konzertreihe initiiert im Rahmen der Stadtteilbelebung ist zu einem Publikumsmagneten geworden.

Moderne Verwaltung

Eine moderne Verwaltungsstruktur, Bürger- und Serviceorientierung zeichnen die Stadt Leonding aus. „Serviceorientierung ist in der Stadt Leonding nicht nur ein Schlagwort, sondern wesentlicher Bestandteil unserer dienstleistungsorientierten Verwaltung“, so Stadtamtsdirektor MMag. Heinz Bindeus. Das Rathaus Leonding versteht sich als modernes Servicezentrum, das die Menschen mit ihren Fragen und Anliegen im Bürgerservice als zentrale Anlaufstelle empfängt. Nach dem Prinzip „one-stop-shop“ werden die Begehren der Bürgerinnen und Bürger rasch und unbürokratisch abgewi-ckelt. Das Bürgerservice der Stadt Leonding wurde bereits in mehreren Umfragen von den Bürgerinnen und Bürgern als „sehr gut“ beurteilt. In der Stadtverwaltung begegnet ein hochmotiviertes Team an Fachkräften den heutigen Anforderungen des öffentlichen Sektors kompetent mithilfe einer schlanken wie effizienten Verwaltungsstruktur. Effizienzsteigerung gelingt zum Beispiel durch die Umstellung auf elektronische Akte. Dadurch können Angelegenheiten rasch bearbeitet und an andere betroffene Abteilungen weiter gegeben werden.
Die Abteilungen untergliedern sich in einzelne Teams, die wiederum von engagierten Führungskräften geleitet werden. Für interne Bereiche sind überdies Stabstellen eingerichtet. „Dass der New Public Management-Ansatz, der die Kunden- und Service-Orientierung verfolgt, in Leonding gelebt wird, zeigt sich auch in der intensiven Beteiligung der Verwaltung am Stadtentwicklungsprozess und bei der Abwicklung der Bürgerbeteiligungsverfahren“, so Bindeus abschließend.

Ziele und Vorhaben

• Die Erhaltung der finanziellen Unabhängigkeit der Stadt ist oberstes Ziel, das heißt, jedes Jahr muss das Budget zumindest ausgeglichen sein. Leonding darf keine Abgangsgemeinde werden. Alle Entscheidungen und Handlungen sind diesem Ziel unterzuordnen.
• Reform der Transferzahlungen zwischen Bund - Land - Gemeinden und ein aufgabenori-entierter Finanzausgleich. Die Transferzahlungen an das Land sollen reduziert werden. Fair-ness für die Städte, die nach dem grauen Finanzausgleich weniger Finanzkraft haben als kleine Gemeinden.
• Die Stadtentwicklungsthemen und die Bürgerbeteiligung sind konsequent fortzuführen.
• Neuauflage des Stadtentwicklungskonzeptes ist die Grundlage der Raumplanung.
• Der Wirtschaftsstandort wird ausgebaut mit dem Ziel von Betriebsansiedelungen.
• Der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen wird fortgesetzt: Krabbelstuben sollen Kin-der ab 14 Monate aufnehmen und Kindergärten sowie Schulen werden ein Ganztagsangebot schaffen.
• Die Daseinsvorsorge ist abzusichern genauso wie der soziale Zusammenhalt.
• Viergleisiger Ausbau der Westbahn: die Einhausung der vierspurigen Westbahn ist notwendig und vorrangiges Ziel.
• Die Lebensqualität in Leonding ist nachhaltig zu sichern. – „Schön hier zu leben“ muss auch für nachfolgende Generationen gelten.

„Die hervorragende Entwicklung unserer Stadt in den letzten Jahrhunderten feiern wir mit einem großen Stadtfest von 12. September bis 15. September. Ich freue mich auf viele Besucherinnen und Besucher. Leonding ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität und enormer Dynamik – ein idealer Platz zum Leben. Mein Wunsch zum 1000-Jahr-Jubiläum: Auch in späteren Zeiten, vielleicht in 50, 100 oder 1000 Jahren, soll ein Rückblick auf heute ein positives Bild ergeben. Nachfolgende Generationen sollen sagen können: `Damals haben sie vieles richtig gemacht. Denn auch unsere Nachkommen haben ein Recht auf Leonding – schön hier zu leben´. Stadtplanung und Stadtentwicklung sind in diesem Sinne zu verstehen, meint Bürgermeister Walter Brunner abschließend.


STADTFEST 12. bis 15. September 2013

Die Stadt Leonding lädt alle Bürgerinnen und Bürger aus Leonding und dem Umland dazu ein, gemeinsam das 1000-jährige Jubiläum im Rahmen eines Stadtfestes zu feiern. Es gibt ein umfangrei-ches Programm.

DONNERSTAG, 12.9.2013
19 Uhr, Rathaus Leonding
HELMUT HÖDLMOSER: Präsentation der Millenniumsskulptur: „Tektonischer Triumphbogen für Bürgerinnen und Bürger“ und Vernissage „Darstellung zwischen Chaos und Kosmos“.

FREITAG, 13. September 2013
18 Uhr, Turm 9 - Stadtmuseum Leonding
Eröffnung der Jubiläumsausstellung Teil II: „Leonding im Wandel der Jahrtausende – Vom Dorf zur Stadt“

20 Uhr, Festzelt am Stadtplatz, Stadtplatz 1, 4060 Leonding
Konzert LIVE SOUND mit Andie Gabauer & Friends (Eintritt frei)

SAMSTAG, 14. September 2013
11 Uhr, Stadtplatz und Atrium
Familien- und Gesundheitstag mit Familienfrühstück um 10 Uhr unter Vorlage der Familienkarte

19 Uhr, Festzelt am Stadtplatz
Rock´n Roll Party – Live Musik – PianoFrizz & Friends (Eintritt frei)

19.30 Uhr, Kürnberghalle
Jubiläumskonzert - Leondinger Symphonieorchester und Chorgemeinschaft Leonding
Leitung: Uwe Christian Harrer
Karten im Bürgerservice Leonding unter +43(0)732 6878-300 erhältlich.

SONNTAG, 15. September 2013
10-16 Uhr, Festzelt am Stadtplatz

10 Uhr Erntedank-Fest
11.30-12 Uhr Anschnitt Leondingerstrudel zugunsten SOMA
11.40-13 Uhr Frühschoppen mit Stadtkapelle Leonding

14 Uhr FESTAKT
• Festlicher Einzug der Ehrengäste
• Grußworte: Bürgermeister Walter Brunner, Landeshauptmann-Stv. Josef Ackerl und Landeshauptmann Josef Pühringer
• Festansprache: Bundespräsident Heinz Fischer
• Überreichung der Jubiläumsurkunde an die Stadt Leonding: Gerhard Haderer
• Bieranstich

16 Uhr Festausklang mit Stadtkapelle Leonding

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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