CompactDays: Imagekorrektur für Wacker Neuson
„Bei Baumaschinen denken die wenigsten sofort an Elektronik und Software. Dabei sind wir eine innovative Branche“, Martin Lehner, Vorstandsvorsitzender des Baumaschinenkonzerns Wacker Neuson mit Sitz in München.
Der Linzer war auf Heimatbesuch, um die Werbetrommel für das Wacker-Neuson-Werk in Hörsching zu rühren. Für Lehner ist klar: Wir könnten schneller wachsen, als wir es tun. Aber es fehlen uns die Mitarbeiter.“
Dort finden am 6. und 7. April die sogenannten "CompactDays" statt, an denen Techniker als künftige Mitarbeiter des Baumaschinenerzeugers gewonnen werden sollen. Denn das Werk in Hörsching leidet unter "Wachstumsschmerzen". Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr zweistellig auf rund 400 Millionen Euro. Damit steuert Hörsching allein ein Viertel zu dem Konzernumsatz von knapp 1,6 Milliarden Euro bei. Und die Wachstumskurve zeigt weiter steil nach oben.
„Wir profitieren vom Megatrend Urbanisierung. Das erfordert in den Städten kleinere, kompakte Bagger", sagt Lehner. Genau diese sind das Spezialgebiet von Hörsching, wo pro Jahr 17.000 dieser Baumaschinen erzeugt werden.
1000 Beschäftigte in Hörsching
71 Millionen Euro hat der Konzern seit 2012 in den Standort in Hörsching investiert. Die Zahl der Mitarbeiter sei auf 1000 gewachsen, sagt Standortleiter Gert Reichetseder. Gut ein Viertel der Belegschaft sind Leasingmitarbeiter.
Aktuell seien 40 Stellen zu besetzen. Zur Erfüllung der Konzernstrategie 2022 sucht Wacker Neuson zumindest 100 weitere Mitarbeiter in Hörsching. "Der Personalmangel behindert unser weiteres Wachstum", sagt Lehner. Er ist auch um eine Imagekorrektur für seinen Konzern bemüht: "Bei Baumaschinen denken die wenigsten sofort an Elektronik und Software. Dabei sind wir eine innovative Branche." Wacker Neuson habe frühzeitig die Entwicklung elektrischer Antriebe forciert. Heute sei der börsennotierte Konzern der einzige Hersteller, der Baustellen komplett emissionsfrei machen könne. Anstelle von Dieselmotoren werden die Baugeräte mit Batterien und Elektroantrieben ausgestattet.
Mit Jahresbeginn wurde auch eine Produktion in China, 30 Kilometer südöstlich von Shanghai, gestartet. Das Werk wurde unter der Regie von Hörsching hochgezogen. "Wir wollen China als Heimmarkt entwickeln. Dazu brauchen wir eine lokale Fertigung", sagt Lehner. Bisher wurde aus Oberösterreich exportiert – lange Transportwege und Einfuhrzölle inklusive. (sd)
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