Update – Rohstoffmangel in Linz-Land
„Das System ist aus der Balance“

  • Mit mehr als 5.000 Quadratmetern Lagerfläche wirkt Steyr-Werner mit Sitz in Pasching der Rohstoffknappheit entgegen.
  • Foto: Steyr-Werner
  • hochgeladen von Klaus Niedermair
 

LINZ-LAND. „Es mangelt vor allem an Stahl, Holz, Dämmstoffen und Schaltafeln. Ebenso sind Fachkräfte schwer zu bekommen“, erklärt Markus Hofko, Paschings Vizebürgermeister und stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Baumanagement der OÖ Wohnbau. Das gemeinnützige Wohnbauunternehmen ist Komplettanbieter für Wohn- und Kommunalbauprojekte im ganzen Bundesland. So eine Rohstoffknappheit im Baugewerbe wie jetzt, hat Hofko bisher noch nicht miterlebt und appelliert deshalb an die Bauherren: „Bitte Geduld haben und nicht auf die sofortige Umsetzung der Projekte pochen. Wir raten, geplante Investitionen zu verschieben.“ "Bitte warten" heißt es auch für den Landwirt und Mostproduzenten Manuel Mistlbacher von Humer'z' Reith aus Leonding.

„Das System überhitzt“

Bisher kam der Landwirt mit der Flexibilität eines Kleinbetriebs gut durch die Krise. Die Rohstoffknappheit traf jedoch auch ihn und seine Frau Ursula. Der Neubau des Stalls für seine Hühner und die Eiersortieranlage verschieben sich mindestens um ein Jahr. „Durch die Förderungen der Regierung konnten bisher die Arbeitsplätze in Österreich gehalten werden, aber im Umkehrschluss überhitzt das System, weil jeder – egal ob ein großer Konzern, wie die voestalpine oder ein Kleinbetrieb – will sofort die Investition tätigen. Auf einmal waren alle Baufirmen dadurch überlastet und das gesunde Gleichgewicht nicht mehr in der Balance“, betont Mistlbacher. Der engagierte Nahversorger aus Leonding lässt sich jedoch nicht entmutigen: „Wir haben lange für den künftigen Hühnerstall gekämpft und dieses Projekt werden wir nun realisieren. Heuer im Herbst werden wir starten und nächstes Jahr zu Ostern möchten wir die ersten Freilandeier haben.“ Zur Rohstoffknappheit kommen dann noch reduzierte Produktionskapazitäten und Schwierigkeiten in der Transport-Logistik. All diese Faktoren führen zu globalen Lieferkettenstörungen. „Die fehlenden Rohstoffe führen auch bei Großhändlern für technischen Industrie- und Handwerksbedarf weltweit zu steigenden Preisen, längeren Lieferzeiten und geringeren Verfügbarkeiten“, erklärt Markus Gusenbauer, Geschäftsführer von Steyr-Werner.

Lagerfläche aufgestockt

Gusenbauer: „Uns gelingt es derzeit gut, der Rohstoffknappheit entgegenzuwirken. Die 2019 neu gebaute Logistik mit 5.000 Quadratmetern Fläche ist mit 50.000 Artikeln aufgestockt. Darüber hinaus gehören wir als Teil von Dexis Europe zu einem internationalen Netzwerk technischer Händler mit mehr als einer Million Artikel im Sortiment.“ Trotzdem kann es bei Steyr-Werner in einzelnen Produktbereichen, durch hohe Nachfrage und gleichzeitig lange Herstellerlieferzeiten, auch zu Lieferzeiten von mehreren Wochen kommen. „Wir informieren proaktiv über unsere Versorgungsleistung, den aktuellen Stand dazu können unsere Kunden jederzeit auf unserer Website einsehen. Sollte es zu Lieferverzögerungen von bestellten Artikeln kommen, geben wir die Lieferterminänderungen natürlich sofort an unsere Kunden weiter“, so Gusenbauer.

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